Frühlingsluft um die Nase wehen lassen

Die Luft ist klar, fast windstill. Die wärmenden Sonnenstrahlen wecken die ersten Frühlingsgeister. Eigentlich so ähnlich wie gestern am Seedeich – nur das heute zum ersten mal in diesem Jahr das Solthörn unser Ziel ist. Einer einsamen  Landspitze zwischen Wremen, Misselwarden und Dorum. Einem unserer Lieblingsplätze an der Wurster Nordseeküste. Hier kann man sich wunderbar die Füße vertreten, die Seeluft um die Nase wehen lassen oder einfach nur den Blick aufs Meer/Watt genießen – je nach dem wie die Tide steht.

Deich Nordsee Wursten
Auf dem Deich an der Wurster Küste. Rechts das grüne Marschland, links das blaue Wattenmeer. Im Hintergrund, der rechtsknick, das Solthörn.

Sonntags am Deich

Heute ist es mild, fast windstill. Geradezu frühlingshaft. Vor knapp einem Jahr sah es hier noch ganz anders aus… schon verrückt was das Wetter für kapriolen schlagen kann. Wie sich Monate und Jahreszeiten von Jahr zu Jahr unterscheiden können. 30°C Temperaturunterschied – das ist ganz sicher nicht nur der Klimawandel.
Wie auch immer, das Wetter ist wie es ist. Kein Grund trübsal zu blasen, die milden Temperaturen nicht zu genießen. Im Gegenteil.

Frachtschiff Containerschiff Außenweser Bremerhaven
Frachter auf der Außenweser, auf dem Weg in Richtung offene Nordsee. Das naturgemäß kühle Wasser dampft regelrecht und erzeugt einen dünnen Nebelschleier. Sieht doch toll aus?

Bollwerk am Solthörn

Das Solthörn ragt wie ein kleiner Sporn in die Nordsee hinein. Bedingt durch die Lage ist die Küste hier besonders den Fluten ausgeliefert. Schon immer war das Solthörn eine bedeutende Landmarke. Südlich gingen fruchtbares Land und Dörfer an die Nordsee verloren, nördlich bildete sich Neuland.  Grundsätzlich liegt diese Tendenz noch heute vor. Der Mensch wirkt dem entgegen.

Küstenschutz – nicht immer schön, aber notwendig

Während das Deichvorland im Süden meist schmal, das Ufer stark befestigt ist, finden sich im Norden breite Salzwiesen. Das Solthörn selbst ist durch Buhnen und Deckwerk stark befestigt und stellt heute ein regelrechtes Bollwertk dar. Das tut der Schönheit der Gegend aber keinen Abbruch. Küstenschutz ist nötig und sinnvoll. Das war schon immer so und wird in Zukunft eher noch wichtiger werden.

Verweise:


Wremen-BannerÜbersichtsseite Wremen


Wurster-Nordsee-KüsteÜbersichtsseite Wurster Nordseeküste


6 Antworten auf „Frühlingsluft um die Nase wehen lassen

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  1. Ach, da ist der kleine Fiffi ja! 😀 Süß! Die Gegend Dorum kenn ich auch und so einen Dämpfer im Nebel habe ich auch fotografiert. Mag ich auch total gerne.
    Und ich teile Deine Meinung zum Küstenschutz. Ohne geht es nicht, v. a wenn man den Prognosen des Klimawandels Glauben schenkt.

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  2. Misselwarden sind Erinnerungen. Da lebten Onkel und Tante, da liegt der Opa begraben, da bewirtschaftet ein Cousin noch einen Hof, und da brach nicht der Deich zur Sturmflut 1962, als das Vieh schon vorsorglich auf eine Warft getrieben war.
    Ich komme zur Zeit viel zu selten an den Wurster Deich und freue mich immer aufs Neue über deine Fotos.
    🙂

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  3. Als Österreicher fasziniert mich das Meer und ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Menschen, um sich gegen die Gefahren von Sturmfluten zu schützen. Scöne Fotos und aus meiner Sicht gelungene Texte dazu.

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