Einmal um den Laacher See – Deutschlands „Supervulkan“

Wie ein blaues Auge liegt der fast kreisrunde Laacher See am Nordostrand der Eifel. Doch das stille Wasser und die grünen Hügel trügen. Mitten in Deutschland liegt der gefährlichste Vulkan Mitteleuropas. Der Kessel, in dem sich heute der Laacher See befindet ist die Caldera, der Einsturzkrater des gefährlichsten Vulkans in Mitteleuropa – und er ist noch immer aktiv.

Der Ausbruch und die Geburt des Sees

Vor etwa 13.000 Jahren in der Eifel die Hölle auf Erden los. Der Ausbruch des Laacher Vulkans verwüstete die gesamte Region. Alles im Umkreis von vielen Kilometern wurde durch die Explosion dem Erdboden gleichgemacht. Pyroklastische Ströme, glühend heiße Lava, Asche und Bimsstein bedeckten die Gegend meterhoch. Vulkanische Ablagerungen stauten den Rhein zu einem über hundert Kilometer langen See auf. Als der Damm brach, rollte eine Flutwelle flussabwärts. Noch in Italien und im Baltikum regnete Asche vom Himmel. Nachdem sich die Magmakammer geleert hatte, stürzte der Vulkankegel in sich zusammen. Der dabei entstandene Kessel, die Caldera, füllte sich mit Wasser und bildete den heutigen Laacher See.

Felsformation aus poröser Lava-Schweißschlacke und Bimsstein nahe der Teufelskanzel. Stumme Zeugen des großen Vulkansausbruchs vor 13.000 Jahren.

Der Laacher See heute

Heute verbergen der malerische See, die grünen Wiesen und die bewaldeten Hügel die Spuren des damaligen Ausbruchs – doch ein genauerer Blick lohnt sich. Im Rahmen einer Rundwanderung erkunden wir den Laacher See. Ausgangspunkt ist der (kostenpflichtige) Parkplatz an der Abtei Maria Laach. Da der klassische Seerundweg eher ein Spaziergang denn eine Wanderung, und zu flach ist bauen wir noch einen Anstieg samt Aussichtspunkt in unsere Wanderung ein.

Wir wandern zunächst durch Wiesen und Wäldchen vom See weg in Richtung Süden, vorbei an einem, für die Eifel typischen Steinkreuz. Dann geht es weiter durch Laubwälder zum Fuß des Krufter Ofen (463m), dem höchsten Punkt am Kraterrand. Von dort aus bahnen wir uns über einen steilen und schmalen, steilen und zum teil sogar ausgesetzen Steig den Weg zur Teufelskanzel. Einer Formation aus vulkanischen Gestein, die beim großen Ausbruch entstand. Von hier oben haben wir einen schönen Ausblick auf den Krufter Waldsee bis ins Rheintal.

Ausblick von der Teufelskanzel auf den Krufter Waldsee bis zum Rheintal.

Im Anschluss überqueren wir die Kuppe des Krufter Ofen, und steigen über den Kraterrand, mit Ausblick durch den noch lichten Frühlingswald, zum See hinab. Hin uns wieder gibt der Wald den Blick auf den Laacher See frei. Von hier oben ist der Vulkankessel und der umgebende Kraterrand gut erkennbar – und auch sonst, der die grüne Frühlingslandschaft im zusammenspiel mit dem See ist einfach wunderschön.

Das große Blaue Auge der Eifel. Der Laacher See ist nicht nur der größte See in Rheinland-Pfanz, er ist gleichzeitig auch der gefährlichste Vulkan Mitteleuropas. Die Kessenlage im Einsturzkrater, lässt sich auf dieser Aufnahme gut nachvollziehen.

Vulkanische Aktivität

Auch wenn der Laacher-See-Vulkan seit vielen Tausend Jahre ruht, der Vulkanismus der ihn schuf ist nicht erloschen. Der nächste Ausbruch ist nur eine Frage der Zeit. Ein Ausbruch innerhalb der nächsten Jahrtausende gilt als sehr wahrscheinlich, aus erdgeschichtlicher Sicht ein Wimpernschlag. Aktuell scheint sich die Magmakammer unter dem See wieder zu füllen. Darauf deuten Erdbeben in der Tiefe hin. Die Region hebt sich aktuell mit einer Rate von 1mm/Jahr. Von der vulkanischen Aktivität zeugen die Ausgasungen am östlichen Seeufer, das Wasser blubbert hier wie in einem Whirlpool. Durch Spalten und Risse in der Erdkruste steigen vulkanische Gase in Form von Mofetten an die Oberfläche, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff – was der Geruch nach faulen Eiern verrät. Das gucken wir uns genauer an!

Nach dem Abstecher zum Seeufer und den Mofetten folgen wir dem befestigten und kinderwagentauglichen Seerundweg gegen den Uhrzeigersinn. Die Wanderung wird nun zum Spaziergang ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Zwischendurch bieten sich aber immer wieder schöne Ausblicke auf den größten See von Rheinland-Pfalz.

Auf der schönen und windgeschützten Terrasse des „Blockhaus Laacher See“ kehren wir ein. Der Kuchen ist köstlich, die Größe der Stücke kann sich sehen lassen. Nach reichlicher Stärkung, kehren wir schließlich zum Ausgangspunkt zurück.

Start/Ziel: Parkplatz Maria Laach (285m NHN)
Strecke: 13,6km
Gesamtaufstieg: 270 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 270 Höhenmeter
Höchster Punkt: Krufter Ofen 463m NHN
Tiefster Punkt: Laacher See 275m NHN
Schwierigkeit: Leicht

Einkehrmöglichkeiten an der Strecke:

siehe auch:

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