Über den Rheinsteig von Kestert nach Filsen

Der Rheinsteig ist ein Fernwanderweg, der dem Mittelrhein an seinem rechten Ufer, von Wiesbaden nach Bonn und umkehrt, folgt. Für den heutigen Tag und unsere Wanderung haben wir uns die etwas verlängerte 9. Etappe des Rheinsteigs ausgesucht – und zwar in Süd-Nord Richtung von Kestert nach Filsen. Unser Ausgangspunkt ist Boppard. Bei wechselhaften, aber zunächst trockenem Wetter fahren wir zunächst mit der Fähre über den Rhein, laufen dann einen Kilometer zum Bahnhof Vilsen und fahren schließlich von dort zwei Stationen mit der Bahn nach Kestert. Dort beginnt unsere eigentliche Wanderung.

Aus dem Zug direkt auf den Rheinsteig

Direkt (ja wirklich direkt) hinter dem Bahnhof von Kestert beginnt der Rheinsteig. Der Wanderweg startet direkt mit einem knackigen Anstieg. Das müssen wir auch unseren Beinen beibringen, denn warmlaufen ist heute nicht. Bereits auf den ersten 400m zur Kuhtränke überwinden wir mehr als hundert Höhenmeter. Einige davon verlieren wir auf dem folgenden Wirtschaftsweg wieder, ehe wir in den Sonneberg-Pfad abbiegen.

Hoch über dem Mittelrheintal

Im folgenden Anstieg sind unsere Beine auf der Höhe, wir holen die verlorenen Höhenmeter schnell wieder zurück. Wir wandern zum Aussichtspunkt auf dem Georgenberg (202m) schnaufen wir kurz durch und genießen erstmals den Ausblick auf das Mittelrheintal. Im Anschluss folgen wir den Pfad durch knorrigen Eichenwald weiter bergauf zur Hindenburghöhe (301m). Die dortige Hütte nutzen wir für ein Picknick. Das Panorama von hier oben ist gigantisch: Unter den grünen Hügeln glitzert der blaue Rhein – und wir haben Glück, endlich zeigt sich auch die Sonne.

Da sind alle Mühen vergessen: Was für ein Panorama am Rheinsteig von der Hindenburghöhe: Unter uns glitzert der Mittelrhein, am Ufer liegt Bad Salzig.

Über Lykershausen zu den Burgen Liebenstein und Sterrenberg

Gut gestärkt wandern wir nun über einen Wirtschaftsweg – weg vom Rhein und durch Wiesen und Felder nach Lykershausen. Hier liegt auch der Kulminationspunkt unserer Wanderung, denn das Dorf liegt auf 355m Seehöhe. Im Ort selbst gibt es auch eine der wenigen Einkehrmöglichkeiten auf dieser Etappe des Rheinsteigs, einen Wanderkiosk. Diesen lassen wir allerdings links liegen, denn wir sind und waren selbst gut ausgestattet.

Von Lykershausen aus folgen zunächst dem Wirtschaftsweg und stoßen im Wald dann wieder auf den Wanderweg. Durch den Bergwald geht es sanft hinab zum Brömserkopf (295m). Auf dem Felsvorsprung öffnet nun wieder der Blick auf das Unesco Welterbe Mittelrheintal. Unter uns liegt der glitzernde Rhein, auf der anderen Seite des Stroms der Ort Bad Salzig. Direkt in unserer Sichtlinie befinden sich nun auch die Burgen Liebenstein und Sterrenberg – und genau für solche Burgen ist der Mittelrhein berühmt. Dorthin steigen wir jetzt ab.

Blick auf das Mittelrheintal bei Kamp-Bornhofen vom Brömserkopf. Im Vordergrund die Burg Sterrenberg und die Burg Liebenstein.

Die Burg Liebenstein ist die Ruine einer mittelalterlichen Wehrburg. Teile der Burg, der Haupt-Wohnturm und dessen Anbau werden aber als Gaststätte genutzt. Beides war aber während unseres Aufenthaltes verwaist und geschlossen. Die Burg wirkt aus der Ferne schöner als aus der Nähe. Deshalb nichts wie weg.

Über die Himmelsleiter und dann wird es nass

Von den Burgen steigen wir zum Bornhofer Bach ab (178m). Von dort geht es dann wieder steil hinauf. Die kurze, aber steile Himmelsleiter ist nur der Beginn. Auch im Anschluss schraubt sich der Weg durch knorrigen Eichenwald in die Höhe. Über die Himmelswiese erreichen wir dann den Bornhofener Berg (319m), den letzten Kulminationspunkt unserer Wanderung oberhalb vom Kamp-Bornhofen. Leider kommt es wie es kommen musste, es beginnt zu regnen und dafür sind wir heute nicht ausgestattet. Die Schutzhütten liegen hinter uns, die Nässe kriecht in unsere Kleidung. Den folgenden, langen Abstieg entlang der sehenswerte Talkante in Richtung Filsen können wir kaum genießen. Zum Finale reißt der Himmel aber wieder auf, unser Urlaubsdomizil Boppard glitzert mit dem Rhein um die Wette. Nach einem Schlenker durch Filsen kehren wir via der Rheinfähre zurück zum Ausgangspunkt.

Wolkenlücke: Vom Höhenweg haben wir einen tollen Ausblick auf unser Urlausbsdomizil Boppard.

Lange, abwechslungsreiche und sehr sehenswerte Wanderung durch Wiesen, Felder und knorrige Eichenwälder – gespickt mit knackigen Anstiegen und spektakulären Ausblicken.

 

Start/Ziel: Rheinfähre Boppard/Filsen (65m NHN)
Strecke: 13,6km
Gesamtaufstieg: 560 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 560 Höhenmeter
Höchster Punkt: Bei Lykershausen 370m NHN
Tiefster Punkt: Rheinufer 65m NHN
Schwierigkeit: Mittel

Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke:

siehe auch:

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