Seit dem letzten wirklich großen und mühelos freiäugig sichtbaren Kometen, Hale-Bopp, ist mittlerweile fast ein Vierteljahrhundert vergangen. Nach langer Wartezeit, sehr langer Wartezeit hier auf der Nordhalbkugel, macht in diesem Juli der Komet Neowise von sich reden. Zwar bietet der nur wenige Kilometer große, schmutzige Schneeball, kein „wirkliches Himmelsspektakel“, dafür ist er zu dunkel. Immerhin aber und das ist schon außergewöhnlich genug, ist er mit bloßem Auge sichtbar – und das auch deutlich. Der Kern strahl so hell wie ein „mittlerer“ Stern, der Schweif ist als milchig trüber Fleck erkennbar.
Derzeit entfernt sich der Komet mit mehr als 50km/s von der Sonne. Er wird kälter, seine Aktivität nimmt ab, Neowise wird dabei dunkler und damit immer schwieriger sichtbar. In wenigen Tagen wird er für den gemeinen, freiäugigen Beobachter, ganz verblassen.
Entsprechend der Vorhersagen und einiger klarer Nächte, habe ich mich Ende der letzten Woche auf die Lauer gelegt. Dabei sind einige schöne Aufnahmen des Kometen entstanden. Alle mit einer Belichtungszeit zwischen 4 und 15 Sekunden. Das erklärt auch, warum Neowise vor allem auf Fotos so eindrucksvoll erscheint. Das menschliche Auge kann damit leider nicht mithalten. Eine Tatsache, die uns die großformatigen und spektakulären Bilder, die derzeit Presse kursieren, oft verschweigen.
Viele Beobachter sind daher vom tatsächlichen Aussehen des Kometen, ohne technische Hilfsmittel, enttäuscht – was ich durchaus nachvollziehen kann und auch schon beim „Superblutmond“ im vorletzten Jahr beobachtet habe. Nichtsdesto trotz ist der Komet eine beindruckende und ebenso seltene Himmelserscheinung die es zu sehen lohnt! Nur noch ein paar Nächte bietet sich, so es das Wetter erlaubt, die Gegelenheit zur Beobachtung. Danach wird Neowise für mehrere Tausend Jahre in den Tiefen des Alls verschwinden.
So findet man den Kometen Neowise am Nachthimmel

Sehr schön 🙂 Und ohne technische Hilfsmittel ist man wirklich erst einmal enttäuscht. Zumal vom angestrengten Hingucken die Augen plötzlich überall Kometen erblicken ;-D
Aber auch ohne Kamera war Neowise bei dem klaren Himmel bei ausreichend Dunkelheit als diffuser Stern mit einem Schweif, den man nur ahnen konnte, zu sehen.
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Enttäuscht ist man nur mit den falschen Erwartungen. Das ein Koment freiäugig zu sehen ist, ist selten- und damit auf jeden Fall immer spektakulär ;-).
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Da sind dir ja echt ein paar tolle Bilder gelungen. Glückwunsch!
Bei uns haben leider ständig Wolken den Blick sehr erschwert…
Viele Grüße, Becky
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