Auch wenn die Weser bei Bremerhaven in die Nordsee mündet, wirklich zu Ende ist der Strom dort noch nicht. Als Außenweser setzt sich der Fluss , ähnlich einem riesigen Priel, im Wattenmeer bis nördlich von Wangerooge fort.
Verlauf der Außenweser im Wattenmeer
Westlich von Wremen teilt sich die Außenweser in zwei Arme, den Wurster Arm im Osten und das Fedderwarder Fahrwasser im Westen. Dazwischen liegt die sogenannte Robbenplate, eine Sandbank. Heute ist der linke Arm das Hauptfahrwasser. Bis 1928 war aber der rechte Weserarm, das sogennante Wurster Fahrwasser das tiefere und entsprechend Heimat der Fahrrinne. Dieser vereinigte sich nördlich der Robbenplate, im Dwarsgat, wieder mit dem Feddewarder Weserarm.
Karte der Außenweser um 1906 und heute
Meyers Legde – Befeuerung des Dwarsgat
Im Jahre 1885 ging der Leuchtturm Meyers Legde in Betrieb, benannt nach einem früheren Priel der mit dem Elbe-Weser Fahrwasser in Verbindung stand. Dieser befeuerte das Dwarsgat. Dieses war zu jener Zeit so breit, das eine genaue Peilung, durch Ober- und Unterfeuer, unnötig war.
Schon 20 Jahre später hatte sich die Lage des Gats so verändert, das ein neuer Leuchtturm, 800m weiter nördlich errichtet werden musste. Doch bereits 1918 wurde das Leuchtfeuer wieder auf den alten Turm verlegt. Heute ist das Dwarsgat weitgehend versandet, die Vereinigung beider Weserarme erfolgt weiter nördlich.
Leuchttürme Ober- und Untereversand

Im Gegensatz zum Dwarsgat war das Wurster Fahrwasser recht schmal und schwierig zu navigieren. Entsprechend erforderte es eine eine Befeuerung mit Unter- und Oberfeuer als Orientierungshilfe. Hierzu wurden die Leuchttürme Ober- und Untereversand auf der gleichnamigen Sandbank errichtet.
Die alten Leuchttürme heute
Aufgrund der zunehmenden Versandung wurde das Fahrwasser ab 1922 in den Feddewarder Weserarm verlegt und liegt dort bis heute. In Folge dieser Veränderung verloren die fest installierten Schifffahrtszeichen, Leuchttürme, am alten Fahrwasser, ihre Bedeutung, der Betrieb wurde eingestellt.
Heute stehen die Ruinen der Leuchttürme Meyers Legde neu und -alt sowie Untereversand, inwischen auch als Kormoranturm bekannt, verlassen im Wattenmeer. Vollkommen den Gewalten der Natur ausgeliefert sind sie zunehmend dem Verfall preisgegeben. Da die Türme in der Schutzzone I des Nationalparks liegen ist ein direkter Besuch heute unmöglich.
Anders der Leuchtturm Obereversand. Dieser diente zunächst als Rettungsbake wurde dann aber 2003 restauriert und aufwändig nach Dorum-Neufeld versetzt. Heute dient der Turm als Touristenattraktion und Hafenfeuer.