Mit einer Fläche von über 100km² bildet der Nationalpark Krka den zweitgrößten Nationalpark Kroatiens auf dem Festland. Das Gebiet erstreckt sich auf einen fast 100km langen Abschnitt des namensgebenden Flusses Krka sowie einige seiner Nebenflüsse, am Fuß des Dinarischen Gebirges. Der Nationalpark ist eines der bedeutensten Biotope Europas sowie eine eine der Hauptattraktionen der dalmatischen Küste nahe Šibenik.
Oase im mediteranen Buschland
Bei der Fahrt über die sonnenverbrannten, mediteranen Hügel Dalmatiens ist es es nur schwer vorstellbar, was sich in der von oben unsichtbaren Schlucht der Krka verbirgt. Vom Eingang des Nationalparks (Eintritt kostenpflichtig, Tickets sollte man bei viel Andrang am besten online reservieren) sind es einige Schritte und Höhenmeter bis zum Fuß der Schlucht. Diesen erreichen wir gut einen Kilometer und 130 Höhenmeter unterhalb des Eingangs. Erst hier unten verändert sich die Welt schlagartig. Der trockene Busch weicht einem feuchten, grünen Bruchwald.
Blick vom Nationalparkeingang in die Krka-Schlucht. Von hier oben ist nicht zu erhanen welch üppige Vegetation uns unten erwartet.
Der Talboden gleicht dem Paradies – zumindest kommt es der Vorstellung nahe. Sprudelnde Wasserfälle, üppige Vegetation und türkisblaue Tümpel.
Willkommen im Paradies
Die Krka-Schlucht bietet das im Überfluss, was in der sommerlichen Mittelmeerregion und vor allem auf dem dinarischen Karst Mangelware ist – Wasser. Überall sprudelt es in diesem Tal, das grün sprießt an allen Ecken und Enden. Die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel und wir in Gewässernähe vom lauten Quaken der Frösche übertönt. In den Tümpeln wimmelt es vor Fischen – so ähnlich stellt man sich das Paradies vor – und genau so fühlt es sich an. Es ist bereits Nachmittag, der Trubel ist bereits verflogen, wir sind beinahe allein mit der Natur, die im Nationapark Krka eines von Europas wertvollsten Biotopen ausgebildet hat. So findet sich hier etwa eine der größten Fledermauskolonien des Kontinentes, unzählige Ampibien und Reptilien sind hier zu Hause, das klare Wasser ist die Heimat von 10 Fischarten – die nur hier vorkommen. Auch für den Vogelzug ist diese grüne Oase von außerordentlicher Bedeutung.
Der Nationalpark, zumindest das Gebiet der Barrieren und der Wasserfälle, wir aus einem Netz von aufgeständerten Bohlenwegen durchzogen – um die empfindliche Vegetation nicht zu zerstören.
Neben-, unter- und manchmal auch auf den Wegen gluckert und sprudelt das Wasser über Steilstufen, Barrieren und Felsen.
In den sauerstoffreichen Bächen und Tümpeln wimmelt es von Fischen. 10 Arten davon kommen weltweit nur im Nationalpark Krka vor.
Dort wo das Rauschen des Wassers in den Hintergrund tritt, liegt das Reich der Frösche. Mit lauten Rufen verteitigen sie ihre Reviere.
Wasserfälle und Barrieren
Die Stufen des Skradinski buk – dem zweitgrößten Wasserfall im Nationalpark.
Im Nationalpark finden sich zahlreiche Wasserfälle. Die meisten verdanken ihre Existenz einer seltenen Karsterscheinung. Das Dinarische Gebirge – das ganz Kroatien durchzieht, ist aus wasserdurchlässigen und – löslichen Kalk aufgebaut. Regenfälle lösen das Kalk aus dem Fels, dass beim Überwinden der Barrieren im Nationalpark zum teil wieder zu in Gestein, Grauwacken, verwandelt wird. Diese Barrieren wachsen langsam in die Höhe, verschwinden und entstehen an anderer Stelle wieder neu. Hierdurch entstehe die Wasserfälle, Seen und Tümpel. Die höchsten Wasserfälle in diesem Teil des Nationalparks, der Skradinski buk, überwindet in 17 Stufen eine Höhe von fast 50m – sehr eindrucksvoll.
Die unterste und imposanteste Stufe des großen Wasserfalls Skradinski buk.
Ausblick auf die unterste Stufe des Skradinski buk mit der Brücke über die Krka und dem historischen Wasserkraftwerk.
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