Beschäftigung gesucht? – Landkarten im Web (1): Besondere Kartendienste

Karten faszinierten mich schon immer. Was früher nur ein Hobby war dient heute meinem Broterwerb – auch wenn sich das Feld der Kartographie in den letzten Jahren so deutlich verändert hat, wie nie zuvor. Was früher eine Mischung aus Kunst und Ingenieurwissenschaft auf dem Papier war, hat sich heute, bis auf wenige Ausnahmen, an den Computer verlagert. Das kunstvolle Faltpapier ist der oft nüchternen auf übersichtlich- und lesbarkarkeit optimierten Karte gewichen. Nicht immer ein Gewinn der Ästhetik aber einer der Vernunft.

Kartographie heute

Längst sind auch vertiefte Kenntnisse in der EDV nötig, gemeinsam mit Komponenten der Geödäsie bilden sie das Feld der Geoinformation. Die Produktion von Karten ist zwar weiterhin aufwändig, die Reproduktion allerdings so einfach wie nie zuvor. Die Papierkarte ist dem oft hochaktuellen Kartendienst gewichen.

Karten als Massenware

Entsprechend war es nie war es leichter als heute gutes, globales und aktuelles Kartenmaterial zu sichten – Massenware ist kein wertender Begriff. Das Internet ist voll von diversen Kartendiensten, Luftbildern und Satellitenbildern. Nicht alle sind leicht zu finden.
Neben den bekannten Google Maps und Google Earth, Bing Maps und Open Street Map samt seinen Ablegern gibt es noch eine ganze Reihe öffentlicher-, freier und privater Kartendienste – teils sogar mit gemeinfreien Daten.
Anbei kommentierte Listen mit den von mir meist genutzten oder auch besonderen Kartendiensten  und – Anwendungen. Diese Liste werde ich nach Bedarf ergänzen. Vielleicht kennt ihr noch weitere?

Die „besten“ Kartendienste im Internet


#1 Maps for Free

Globales, digitales Geländemodell (DGM) auf Basis der Shuttle Radar Topographie Mission (SRTM) aus dem Jahre 2000 mit einer klassisch hypsometrischen Farbskala – wie im guten alten Diercke Atlas.
Die Karte zeigt die gesamte Erdoberfläche im bis dahin nie gekannten Details, ist aber nicht besonders hochauflösend. Trotzdem zeigen sich in das Land schneidende  Flusstäler, Faltengebirge, Grabenbrüche. Die Welt wird plastisch. Wunderschön!
Das Kartenbild kann mit diversen Open Street Map Layern überlagert werden. Die Kartendaten sind gemeinfrei.

#Maps-for-free
https://maps-for-free.com/ – Topographische Karte, Globale SRTM Daten.

#2 Mapire.eu – das Portal für historische Karten

Der Name ist hier Programm. Auf mapire.eu finden sich diverse, georeferenzierte, meist wunderschöne und detaillierte topographische Karten aus dem 19. Jahrundert. Etwa die preussische Landesaufnahme, diverse Landesaufnahmen der Habsburger Monarchie und viele mehr. Die Kartenauswahl beschränkt sich auf Europa.
Ein Highlight ist sicherlich die Möglichkeit, mittels eines zuschaltbaren Open Street Map Layers, die massiven Veränderungen im Landschaftsbild sichtbar zu machen.  Unglaublich wie sehr der Mensch die Welt seinen Bedürfnissen angepasst hat.

#Mapire.eu
Mapire – Das Portal für Historische Karten

#3 Global Map of Wind & Weather

Wasser- und Lufttemperaturen, Windströmungen und Windstärken, Schadstoffbelastung und Luftverschmutzung – alles in einer Karte und dazu ansprechend und anschaulich visualisiert. Wirklich sehr interessant!

#a global map of wind, weather, and ocean conditions
Globale Wetter- und Windkarten anschaulich animiert.

 

5 Kommentare zu „Beschäftigung gesucht? – Landkarten im Web (1): Besondere Kartendienste

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  1. Jetzt machst Du mich richtig neugierig! Du bist Kartograph? Arbeitet Ihr mit GPS? Ich arbeite bei dem amerikanischen GPS Hersteller im Bereich Mapping & GIS….

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    1. Ja und Nein, faktisch bin ich diplomierter Geoinformatiker, meine Stellenbezeichnung bei der hiesigen Behörde lautet zwar Kartograph also so wirklich stimmt das nicht mehr…
      Die Kartographie selbst verschwindet mehr uns mehr und mehr, auch durch unsere Webdienste in denen die Anwender inzwischen selbst GIS betreiben können – was entsprechend bei uns wegfällt (es sei denn es ist komplizierter). Seit einigen Jahren beschäftige ich vor allem mit der Verarbeitung und Aufbereitung rechenintensiven von Geo-, Laserscan- und Geländedaten – sprich 3D-Stadtmodelle, DGM und DOM.

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    1. Seekarten mag ich auch, natürlich vor allem dort, wo noch Küste mit drauf ist.
      Ansonsten vor allem historische Karten, gerne auch aus gebirgigen Gegenden. Ich habe aber (berufsbedingt) auch nichts gegen moderne Karten einzuwenden. Diese sind zwar optisch oft mehr vergleichbar, aber technisch wesentlicher simpler zu erstellen (brauche ich dir dann sicher nicht zu erzählen).
      Das ist leider auch oft ein Grund für „Ärger“ weil natürlich auch manches anders wird, Dinge, die seit 40 Jahren niemand hinterfragt hat sind dann auf einmal aktuell.

      Gefällt 1 Person

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