Im ersten Anlauf waren wir noch, aufgrund eines gefährlich leeren Tanks, vorbeigefahren. Nun sind wir auf dem Weg zum Dettifoss, dem gewaltigsten Wasserfall Islands.
Europas größter Wasserfall.
Der Dettifoss, der stürzende Wasserfall, ist der größte Wasserfall im Norden Islands und nach Fallhöhe und Duchflussmenge, der energiereichste Europas. Rund 30 Kilometer vor ihrer Mündung in den Arktischen Ozean ergießt sich die Jökulsá á Fjöllum in einer Reihe von Wasserfällen in die über 100 Meter tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur. Der größte dieser Wasserfälle ist der Dettifoss. Auf rund 100 Metern Breite ergießen sich hier die trüben Fluten beinahe 50 Meter in die Tiefe. Etwa einen Kilometer Flussaufwärts liegt der 10 Meter Hohe Selfoss, zwei Kilometer -abwärts der 27 Meter Hohe Hafrangilsfoss. Der Fluss führt durchschnittllich fast 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde und speist sich hauptsächlich aus der Eiskappe des Vatnajökull.
Wege zum Dettifoss
Der Dettifoss ist über zwei Straßen zu erreichen. Die Ostseite ist ursprünglicher und nur mit einer Schotterpiste, Hólsfjallavegur angebunden. Die Pfade vom Parkplatz zum Wasserfall sind kurz, und kaum ausgebaut. Die Aussichtsmöglichkeiten sind begrenzt. Dafür kommt man aber sehr nach an den Dettifoss heran.
Aufgrund des nachmittäglichen Sonnenstandes, haben wir uns für die Westseite, mit der Sonne im Rücken, entschieden. Die Straße dorthin, Dettifossvegur, wurde erst vor wenigen Jahren ausgebaut und asphaltiert. Auch wurde ein großer Parkplatz angelegt. Der Fussweg zum Dettifoss befestigt, gesichert sowie einige Aussichtsplattformen errichtet. Der Parkplatz liegt allerdings nicht unmittelbar am Wasserfall. Dieser wird über einen rund einen Kilometer langen Wanderweg, durch eine Fels- und Geröllwüste, erreicht. Außerdem führt ein Abzeig zum etwas oberhalb gelegenen Selfoss, einem weiteren Wasserfall.
Durch die Wüste zum Dettifoss

Vom Parkplatz aus folgen wir rund einen Kilometer dem Pfad, der zum Wasserfall führt. Zunächst durchqueren wir unendliche Fels- und Geröllfelder, anschließend steigen wir in ein früheres Flussbett ab. Dieses zeichnet sich noch durch die seine steilen Flanken in der Landschaft ab. An seinem Rand führt der Weg an einigen schönen Basaltsäulen vorbei.
Schließlich wird das Rauschen immer lauter. Wir nähern uns dem Wasserfall. Kurze Zeit später stehen wir unmittelbar neben dem gigantischen Dettifoss. Auch wenn wir bereits einige Wasserfälle auf Island gesehen haben, auch den imposanten Gullfoss, der Dettifoss ist noch gewaltiger.
Die rauhe Umgebung, das tosende, schmutzige Wasser, die schäumende Gischt. Man muss ihn mit eigenen Augen gesehen-, mit eigenen Ohren gehört- und die Feuchtigkeit auf der Haut gespürt haben. Es ist unmöglich nicht von diesem Naturwunder beieindruckt zu sein. Wir haben dazu unglaubliches Glück mit dem Wetter. Die Sonne in Kombination mit der aufsteigenden Gischt sorgt für ein weiteres wunderschönes Schauspiel. Einen Regenbogen. Egal aus welcher Perspektive, die bunt schillernden Farben scheinen aus jeder Richtung vor dem tosenden Wasser zu stehen. Wahnsinn.
Wir besteigen alle Aussichtsplattformen, begehen alle Wege rund um den Wasserfall. Betrachte den Dettifoss aus allen möglichen Winkeln. Lassen und von der Gischt benässen, die Seele baumeln. Immer wenn man denkt man hätte schon alles gesehen, setzt Island noch einen drauf.
Anschließend fahren wir zu unserer heutigen Unterkunft, dem Guesthouse Stöng, westlich des Mývatn. Einem etwas abgelegenen, einzeln stehenden teils umgebauten Bauerhof.
Island – Auf der Ringstraße 2018 – Übersicht
Oh, du warst ja auch auf Island!!! Vielleicht sind wir uns über den Weg gelaufen …
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Ich würde es nicht ausschließen 😉 – allerdings hatten die einzigen Deutschen (mit denen wir geredet haben) einen ziemlichen sächsischen Akzent :-).
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Das waren wir definitiv nicht 😀
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