Nun ist er also da, der 1. Mai. Einer den wenigen Tage, die auch im Norden als Feiertag gelten. Während aber der Rest der Republik einen sonnigen, frühlingshaften Tag erlebt, haben wir Küstenkinder das nachsehen. Bereits in der Nacht hat sich eine dichte Seenebelsuppe gebildet. Zumindest Bodennah hat sich diese Suppe am Morgen aufgelöst. Geblieben ist aber ein, für die Sonne, undurchdringlicher, grauer Schleier. Dieser verleiht dem Start in den Wonnemonat etwas von der winterlichen Tristesse, welche die Küstenregion in der dunklen Jahreszeit so häufig heimsucht. Wie auch immer, wir müssen trotzdem an die Frische Luft.

Wir machen eine kleine Rundwanderung. Ausgangspunkt ist der Parkplatt am Seedeich südlich von Berensch. Zunächst wandern wir am Fuß der Geest Richtung Norden. Beim Dünenhof biegen wir links in die Sommerweiden ab die uns bis zum Sommerdeich begleiten. Schließlich wandern wir am Rand der Salzwiesen zurück nach Süden ehe wir durch die Weiden zum Ausgangspunkt zurückkehren. Der Weg misst in etwa 5km.
Zwischen den B und A Dörfern, Arensch und Berensch
Wer Arensch sagt muss auch Berensch sagen. Zwischen dem Nordende der Wurster Nordseeküste und den Cuxhavener Seebädern liegen die A&B Dörfer. Eingeklemmt zwischen dem endlosen Deichvorland und den Küsteneiden am Geestrand sind sie inzwischen längst in die Stadt Cuxhaven eingemeindet worden. Auch wenn das nach Zivilisation klingt, so am Arsch der Welt wie die beiden Dörfer liegt kaum eine Siedlung in dieser Region. Mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Grün, flach, endlos – fast wüstenhaft
Vor den A&B Dörfer dehnen sich die Sommerweiden und Salzwiesen fast unendlich weit aus. So breit wie hier, ist das Vorland nirgendwo sonst an diesem Küstenabschnitt. Mehrere Kilometer liegen hier zwischen Deich und Wattkante. Platt und Grün, gefühlt bis zum Horizont. Wobei – einen Deich gibt es hier nicht wirklich, einzigartig an der niedersächsischen Nordseeküste geht die sturmflutsichere Geest unmittelbar in das Vorland über. Einst fraß sich hier die Nordsee ins Land hinein, bildete eine Steilküste, versorgte die Sandstrände mit Nachschub. Inzwischen erreicht das Wasser den Geestrand nur noch bei hohen Sturmfluten. Landgewinnung und natürliche Verlandung haben es zu einem toten Kliff werden lassen. Teile der Geestkante gehören zu den Cuxhavener Küstenheiden und weisen eine entsprechende Vegetation auf.
Das Vorland ist noch einmal unterteilt, 2/3 liegen hinter einem niedrigen Sommerdeich. Hier heisst es seither nur noch im Winterhalbjahr Land unter. Das grünland wird extensiv bewirtschaftet, überwiegend von Rinder beweidet, die hier sogar noch mit ihren Kälbern auf der Weide stehen. Das hat heute Seltenheitswert.
Der Bereich vor dem Sommerdeich besteht aus Salzwiesen, die sich hier, den Bau von Lahnungen und Grüppen, bilden konnten.
Diese gehen direkt ins Wattenmeer über und gehören zur Kernzone des Nationalparks Wattenmeer. Hier sind Menschen tabu, vor allem in der derzeitigen Brutsaison.

So ist es halt in unserem Norden! Plastikmüll am Spülsaum habe ich auch schon gefunden, sowohl an der Elbe als auch der Nordsee (DK).
Lieben Gruß, Ewald 😊
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Ja, der Plastikmüll ist leider nichts besonderes mehr 😐
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