Das Mitteldeutsche- ist neben den Rheinischen- und dem Lausitzer Revier eine der drei großen Braunkohleregionen in Deutschland. Noch heute wird dort in den beiden Tagebaubetrieben im Leipziger Südrevier, Vereinigtes Schleenhain und Poofen Braunkohle gefördert. Etwa 40 weitere wurden bereits stillgelegt, zum Teil schon „rekultiviert“. Über 50.000 Menschen verloren dabei ihre Heimat, für immer. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Bis knapp 2040 soll die Erde weiter ausgebeutet werden, weitere Devastierungen von Ortschaften sind geplant. Die Dörfer Pödelwitz, Obertitz und Kieriztsch sollen noch dem Bagger zu Opfer fallen. Bleiben wird eine vernarbte Landschaft, sowie Millionen Tonnen CO2 und weitere Schadstoffe in der Atmosphäre.

MIBRAG trotzt der Wissenschaft
In den beiden von der MIBRAG betriebenen Tagebauen Proofen und Vereinigtes Schleethain werden fast 20 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr gefördert (=CO2 gefördert). Dabei muss etwa die dreifache Menge an Abraum bewegt werden. Das Kraftwerk Lippendorf gehört durch seinen Schadstoff- und CO2-Ausstoss zu den umwelt- und klimaschädlichsten Kraftwerken Europas.


Trotz des Wissens der heutigen Zeit und den längst spürbaren Auswirkungen der Erderhitzung wird weiter gebaggert und verbrannt. Eine Katastrophe. Deutschlandweit sind kaum mehr 25.000 Menschen in der Braunkohleindustrie beschäftigt, ein Vielfaches davon hat Deutschland, etwa in der Windkraftbranche, über die Klippe springen lassen. Eine echte Klimapolitik geht anders.
Die riesigen und tiefen Löcher in der Landschaft sind und bleiben ein eindrucksvolles Zeugnis und auch ein Mahnmal für die menschliche Fähigkeit, die Erde auszubeuten.
Braunkohleförderung durch Schaufelbagger. Überblick des Abbaufeldes Peres. Vereignigtes Schleenhain
Tagebau Vereinigtes Schleenhain
Vereinigtes Schleenhain ist ein Braunkohletagebau etwa 30km südlich von Leipzig. Seit 1950 wird hier Braunkohle gefördert. Der Betrieb besteht derzeit aus den beiden Abbaufeldern Schleenhain, Peres mit bis zu 100m tiefen Gruben und soll in Zukunft noch um das Groitzscher Dreieck erweitert werden. Vom Aussichtspunkt bei Neukieritzsch lässt sich das Abbaufeld gut überblicken.
Sehr gut recherchierter Beitrag! So traurig und doch so wahr. Kohleausstieg bis 2030..damit man davor noch alles raus baggern kann.
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Sogar bis 2040!
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Ich war mal dort. Es ist wirklich gruselig. Gibt es dort keine Initiativen, die sich aktiv um Schadensbegrenzung bemühen?
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Doch die gibt es – etwa https://www.bund-sachsen.de/poedelwitz-bleibt/. Aber es ist natürlich sehr schwer sich erfolgreich dagegen zu wehren
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Das sind ja Kraterlandschaften!
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