Heute war ich, wie angekündigt, auf dem Wattenweg nach Neuwerk unterwegs. Ich bin allerdings nicht bis zur Insel gelaufen – sondern hatte mir ein anderes Ziel gesetzt, das Duhner Loch. Die neue Problemstelle auf dem Wattenweg nach Neuwerk. Über die sonstigen Veränderungen im Watt, hatte ich mich bereits an anderer Stelle ausgelassen.

Die Gezeiten…
Ich bin früh dran, viel zu früh. Das Wasser steht noch viel zu Hoch, das Hochwasser liegt kaum 1,5 Stunden zurück, die Ebbe ist noch nicht weit genug fortgeschritten. Zeit für ein paar Schnappschüsse, denn obwohl ich mich in einer „Wasserwüste“ befinde gibts hier reichlich zu sehen.
Gut eine Stunde stehe ich im knietiefen Wasser, mache ein paar Schritte, mal in die, mal in die andere Richtung. Dann tauchen aus Richtung Sahlenburg die ersten Wattwagen in Richtung Neuwerk auf. Für mich die erste Möglichkeit den Wasserstand an der Querung des Sahlenburger Lochs einzuschätzen. Das Wasser reicht den Pferden, bei starker Strömung, noch bis zum Bauch. Ich warte also noch eine gute Viertelstunde und machte mich dann selbst auf den Weg.
Video: Querung des Sahlenburger Lochs
Das Duhner Loch
Nach dem Sahlenburger Loch sind es noch ein guter Kilometer Wattwanderung bis zur Südseite des Duhner Lochs. Aus der Distanz ist der Priel kaum wahrzunehmen und auch aus der Nähe präsentiert sich das ganze reichlich unspektakulär.

Das Duhner Loch ist an dieser Stelle, unmittelbar vor Rettungsbake 6, wirklich schmal. Maximal 50m breit. Kaum vorstellbar das dieses „Rinnsal“ ein ernstzunehmendes Hindernis auf dem Wattenweg nach Neuwerk sein sollte.
Video: Querung des Duhner Lochs
Wirklich erkennbar wird das Hindernis erst bei der Querung. Das Duhner Loch ist für seine Breite verdammt tief. Selbst mir, mit meiner Durchschnittsgröße von 1,84m, reicht das Wasser bis über den Bauchnabel. Die große Tiefe bei gleichzeitig schmaler Rinne spricht für eine starke Strömung. Eine Strömung habe ich selbst aber nicht wahrgenommen. Vielleicht tritt diese erst bei Gezeitenwechsel auf. Der Priel verbindet schließlich beide Wattseiten mit leicht unterschiedlichen Gezeitenwasserständen.
Gestalten im Watt
Wie an einem Samstag in den Ferien nicht anders zu erwarten, war der Wattenweg stark begangen. Es ist immer wieder interessant, was für Gestalten sich auf den Weg zur Insel machen. Die Distanz wird wohl sehr häufig unterschätzt. Oberkörperfrei mit Bier in der Hand und ohne sonstiges Gepäck. Dann, vor dem Sahlenburger Loch die Frage ob man von hier aus in 20 Minuten auf der Insel sei und immer so weiter. Es ist ein Wunder das hier so wenige Unfälle passieren. Highlight war sicherlich auch eine Familie mit Bollerwagen. Ein denkbar schlechter Begleiter durch Schlickfelder und vergleichsweise tiefe Priele.
siehe auch:
- Neues vom Duhner Loch, 25. Mai 2019
- Veränderungen im Watt vor Cuxhaven, 21. Juli 2018
- Die Folgen des Leitdamms für den Wattenweg?, 20. Juli 2018
- Ist die Insel Neuwerk bald nicht mehr erreichbar?, 19. Juli 2017
- Neuwerk – Hamburgs Grüne Insel, 15. August 2017
- Rettet das Watt vor Cuxhaven, 19. April 2018
Zu Fuß nach Neuwerk
14. August 2017, Es ist vielleicht das Highlight der Region. Deutschlandweit, ja vielleicht weltweit gibt es nur wenig vergleichbares: Das Erwandern einer Insel über den trockengefallenen Meeresboden bei Niedrigwasser. Zu Fuß nach Neuwerk durch das Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer in der Nordsee. weiterlesen
Danke für den Bericht. Dank auch für die Videos und die anschaulichen Bilder.
Ich dachte bisher, dass das Wasser viel flacher sei und die Querung quasi „trockenen Fußes“ möglich sei. Das scheint mir nach dem Bericht allerdings ausgeschlossen. 🙂
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