Bereits im letzten Sommer waren die Veränderungen am Wattenweg nach Neuwerk ein heißes Thema. Auch aktuell geht das Thema wieder durch die Presse. Das Duhner Loch, ein sich vertiefender Priel vor Sahlenburg, erschwert den Weg zur Insel immer mehr. Die Problematik ist über den Winter nicht einfach so verschwunden. Laut Presseberichten ist Sie ist aktueller denn je und die Sommersaison steht vor der Tür.

Am Kipppunkt der Gezeiten
Es ist der erste warme und trockene Tag in diesem Jahr, dazu noch am Wochenende. Schon länger hatte ich vor diesen zu einem Ausflug ins Sahlenburger Watt zu nutzen. Die Veränderung am Wattenweg selbst in Augenschein zu nehmen.
Im Winter hat es dort bauliche Veränderungen gegeben. Quer durch das Duhner Loch wurde eine doppelte Reihe aus Holzpflöcken getrieben, der Zwischenraum mit großen Sandsäcken, Big Packs, gefüllt. Man erhofft sich dadurch eine Verringerung der Strömung und mittelfristig auch ein aufschlicken des Priels. Diese und andere, natürliche Veränderungen sind auch im Satellitenbild zu sehen, dazu aber an anderer Stelle mehr.
Um es vorweg zu nehmen, die Gezeiten waren mir nicht wohlgesonnen. Niedrigwasser gegen 8 Uhr früh – auch ich brauche meinen Schlaf, vor allem am Wochenende. Gegen 9 Uhr erreiche ich den Sahlenburger Strand, eine halbe Stunde später quere ich das schon gut gefüllte Sahlenburger Loch – außerhalb der eigentlichen Wattwanderzeiten.
Zum Duhner Loch
Ich bin der einzige Wattwanderer weit und breit. Die Flut kommt bereits. Die Strömung am Steindamm im Sahlenburger Loch ist bereits am Kipppunktwar bereits, zeigt noch so eben in Richtung Meer. Schnellen Schrittes laufe ich den letzten Kilometer in Richtung Duhner Loch. Ich kann schon von weitem erkennen, dass der Priel schon vollgelaufen, ein Weitermarsch mit Erkenntnisgewinn sinnlos ist. Außerdem drückt die Zeit, ich muss schließlich wieder zurück durchs Sahlenburger Loch – und das Wasser steigt schnell.
Zurück zum Strand
Als ich zum Sahlenburger Loch zurückkehre ist der Priel war bereits sichtlich angeschwollen, mit Kraft strömte die Flut landeinwärts. Das Wasser steht sicher 30-40cm höher als vor einer halben Stunde. Ich komme so gerade noch halbwegs trocken und ohne zu schwimmen hindurch.
Ich kann nur jedem raten, dies nicht nachzumachen. Ich kenne mich im Watt aus, bin mit den Gezeiten vertraut – trotzdem hat mich die Flut beinahe überrascht. Den Priel via Duhnen zu umgehen hätte mich viel Zeit gekostet. Wenn die Gezeiten günstiger stehen und das Wetter mir wohlgesonnen ist, starte ich den nächsten Anlauf.

Video: Strömung im Sahlenburger Loch bei auflaufender Flut, 4 Stunden vor Hochwasser.
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Externe Verweise: