Wremen ist neben Dorum-, Cappel- und Spieka-Neufeld eines der vier Seebäder an der Wurster Nordseeküste. Das Wremer Nordseebad ist das älteste sowie das südlichste an diesem Küstenabschnitt. Der große Grünstrand liegt im Deichvorland, unmittelbar südlich des Kutterhafens.
Seebad mit Geschichte
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Badebetrieb in Wremen. Am Wremer Tief wurde zahlreiche Badehäuser errichtet – in der damaligen, noch ziemlich prüden Gesellschaft, „badete“ jeder für sich allein.
Noch vor dem zweiten Weltrieg verlagerte sich der weiter zunehmende Badebetrieb an seinen heutigen Platz am Außendeich. Gäste aus ganz Deutschland reisten nach Wremen. Seit 1952 ist Wremen auch offiziell Nordseebad. 1954 wird die Wremer Strandhalle auf dem Seedeich errichtet und schon 6 Jahre später erheblich erweitert. 1971 wurde der Bau des Strandturms abgeschlossen, der heute auch eine Riesenwasserutsche beinhaltet, die aber seit vielen Jahren außer Betrieb ist. Die Bedeutung des Tourismus ersetzte die Landwirtschaft als Haupteinahmequelle von Wremen – und das ist bis heute so geblieben.
Nordseestrand Wremen
Aufgrund seiner Lage am Wattenmeer verfügt Wremen über keinen Sandstrand. Die großen, grünen Wiesen des Deichvorlandes gehen direkt in das Wattenmeer über. Der Grünstrand ist, typisch Deutsch, übersäät von Strandkörben. Daneben finden sich aber noch reichlich Platz zum Liegen und Spielen.
In der Nordsee baden kann man lediglich bei Hochwasser und auch dann ist die Wassertiefe recht gering. Bei Niedrigwasser sind Wattwanderungen möglich. Dank einer 108m langen Wasserrutsche muss man auch dann nicht auf eine Erfrischung verzichten. Auch ein kleiner Pool, ein Wasserbecken für Kleinkinder, sowie ein Spielplatz sind vorhanden.
Hotel Deichgraf
Auf dem Deich oberhalb des Hafens thront der 2008 erbaute Deichgraf. Ein Vier-Sterne Hotel der Kette Upstalsboom mit angeschlossenem Restaurant, „Weitblick“ – der Standort der ehemaligen Strandhalle. Da die übrigen Gasthäuser, Hotels und Ferienwohnungen in Wremen allesamt hinter dem Deich liegen, ist der Deichgraf das einzige Haus mit uneingeschränktem Meerblick.
Strandeintritt & Kurtaxe
Wie alle Strandbäder an der Wurster Nordseeküste ist auch der Wremer Strand Kurtaxpflichtig – heisst der Zutritt zum Strand kostet Geld. Der unsägliche Strandeintritt – wobei ich es hier noch eher als andernorts nachvollziehen kann. Der Zugang zum Wasser ist aber nämlich auch an anderen Stellen, kostenlos möglich – das ist nicht überall so (beispielweise in Cuxhaven zwischen Sahlenburg, Duhnen und Döse auf über 10km länge). Zudem ist im Eintrittspreis auch die Nutzung der Wasserrutsche inkludiert. Der Strandeintritt muss selbstständig im Badewagen entrichtet werden. Kontrollen am Eingang gibt es keine. Dafür aber eine unschöne Ansammlung diverser Schilder die auf die typisch deutsche Verbotskultur hinweisen. Einen Hundestrand gibt es in Wremen nicht, weshalb ich den Strand meide. Achtung, im Gegensatz zu den Parkplätzen am nahen Kutterhafen ist das Parken am Badestrand kostenpflichtig (3€). Der kurze Fußweg lohnt sich also auch finanziell.
Wassersport, Wind- und Kitesurfen
Da praktisch die Gesamte deutsche Nordseeküste teil des Nationalparks- und Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer ist, sind die Wind- und Kitesurfzonen streng reglementiert. An der Wurster Nordseeküste ist dies nur in Wremen und Dorum gestattet. Zwischen dem 1. Novemer und dem 31. Märt ist das Kitesurfen in Wremen, aus Rücksicht auf die im Watt überwinternden Vögel, verboten. Windsurfen ist ganzjährig gestattet.
Einen Sandstrand gibt es in Wremen nicht. Die nächstgelegenen Sandstrände sind das Weserstrandbad in Bremerhaven sowie die Strände von Sahlenburg, Duhnen und Döse. Hunde sind am Wremer Strand nicht gestattet, die nächstgelegenen Hundestrände sind Dorum-Neufeld, Sahlenburg und Döse.
Verweise:
Übersichtsseite Wurster Nordseeküste
Wasser und Eis 