Immer wieder wirbeln Stürme in der Sahara große Mengen von Staub auf. Je nach Wetterlage können sich diese Staubmassen großflächig verteilen, überqueren dabei ganze Ozeane und erreichen so Regionen die eigentlich weit von der Sahara entfernt liegen. In Europa sind solche Wetterlagen im Frühjahr und Herbst nicht selten. Ein Starker Südwind brachte ab Mitte März große Mengen von Staub nach Südeuropa, in die Alpen und bis in die Mitte Deutschlands.
Staubiger Besuch aus Afrika
Am 16. März war es so weit, die staubigen Luftmassen erreichte die Alpenregion. Zunächst zogen großflächig dunkle, mit staub durchsetze Wolken herran, anschließen, auch Bedingt durch gebirgsbedinge Aufstiegseffekte wurde es dann sehr dunstig – und zwar sichtbar rötlich. Später setze leichter Regen ein. Dabei geht der Staub in Form von „Blutregen“ nieder. Durch den Niederschlag legte sich an dünner Staubfilm auf die Oberflächen.
„Sandskifahren“ – Die Auswirkungen auf die Schneedecke
Doch auch der Regen konnte die Atmoshäre nicht vom Staub befreien. Südwinde trugen weiterhin Staubwolken aus der Sahara in unsere Breiten. Obwohl das Wetter am nächsten Tag aufklarte, schien die Sonne zwar von einem wolkenlosen Himmel, dieser zeigte sich aber nicht im gewohnten Blau sondern blieb milchig trüb mit einem Rotstich.
Doch der Schnee hat nicht nur optische Auswirkungen. Die feinen Staubpartikel verdunkeln die helle Schneeoberfläche und lassen reflektieren damit weniger Sonnenlicht. Entsprechend nimmt der Schnee mehr wärme auf und schmilzt entsprechend schneller – was aufgrund der unterdurchschnittlichen Schneelage besonders ins Gewicht fallen wird. Vor allem die Gletscher werden diese Tatsache im kommenden Sommer noch zu spüren bekommen. Sollte es im weiteren Frühjahr nicht noch zu erheblichen Schneefällen im Hochgebirge kommen, werden die Eisflächen der Alpen noch einmal deutlich mehr Masse verlieren als im ohnehin schon hohen Durchschnitt der letzten Jahre – so der Sommer denn wieder warm ausfällt.
Auch wenn Staubwolken aus der Sahara regelmäßig Europa erreichen, ist die Intensität dieses Ereignisses schon außergewöhnlich. Wir werden sehen welche Auswirkungen der Staub auf die Schneeschmelze haben wird.
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