Kaum zu glauben, mitten in der Stadt, fast im Ortskern, unmittelbar neben einem Einkaufszentrum beginnt in Winterberg der Schluchten- und Brückenpfad. Ein kurzer Rundwanderweg durch eine verwunschene Mittelgebirgsschlucht – die vermutlich kaum jemand hier vermutet.

Der Schluchten- und Brückenpfad beginnt und endet im Winterberger Kurpark auf einer Höhe von rund 670m. Tiefster Punkt ist der Bodensee auf etwa 540m. Insgesamt misst der Rundwanderweg etwas mehr als 4km, dabei werden aufgrund diverser Gegenan- und -abstiege etwa 500 Höhenmeter überwunden.
Die Verhältnisse sind heute eher herbstlich. Während oberhalb von von 700m noch eine Schneedecke liegt, über 800m immerhin 15cm, sind es im Winterberger Ortszentrum nur noch Reste. Das Helletal ist sogar fast schneefrei. Dennoch ist der Weg teilweise vereist, vor allem, in steileren Passagen, äußerst rutschig.
Durch verwunschenen Bergwald in die Schlucht
Am Beginn des Wanderswegs herrscht eine mystische Stimmung. Nebel und Schneereste, dazu das Rauschen des Verkehrs, der Zivilisation. Unmittelbar an der Straße beginnt der Abstieg in das Helletal. Schon bald schluckt der Wald alle Geräusche. Es wird still. Bis zu unserer Rückkehr begegnen wir keiner Menschenseele. Wir verlieren rasch an Höhe. Begleitet werden wir lediglich vom durch die Baumwipfel streifenden Wind und dem gluckerndem Wasser, das sich seinen Weg talwärts sucht.
Zügig wandern wir zum Talboden hinab, zur jungen Helle, dem Bach, der nur wenige hundert Meter hangaufwärts aus dem Berg quillt, das Tal schuf und ihm seinem Namen gab. Am Talboden, liegt der sogenannte Bodensee. Ein kleiner Bergsee in dem sich die Helle nach ihrem Abstieg durch die Schlucht beruhigt und fortan durch sanfte Bergwiesen in Richtung Elkeringhausen fliesst. Hier liegt auch der Wendepunkt der Rundwanderung. Es geht zurück in Richtung Winterberg.
Über Stock und Stein zurück nach Winterberg
Der Rückweg ist wilder und spektakulärer als der Hinweg. Der Pfad führt nun praktisch direkt durch die Schlucht. Mal direkt am tosendem Bach entlang, mal hoch über ihn hinweg. Teilweise vergisst man fast, dass man sich im Land der tausend Berge, bzw. sanften Hügel befindet. Hier zeigt sich das Sauerland, nicht nur was das Wetter betrifft, von seiner wilden, rauhen aber auch romantischen Seite.
Anschließend steigen wir wieder zum Kurpark auf.

Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon in Winterberg gewesen bin und wieso der Brücken- und Schluchtenpfad bisher an mir vorbeigegangen ist… Wie auch immer, ich war sicherlich nicht zum letzten Mal hier. Der kurze, einsame Rundweg eignet sich einfach hervorragend für den Nachmittagsspaziergang mit dem Hund.
Siehe auch:
Externe Verweise:
Hey, du hast ihn gefunden 🙂 Ja, das ist ein toller Weg – ich mag ihn auch gern!
LikeGefällt 1 Person
Nach solch informativen Beschreibungen ist das Helletal ganz klar ein Ziel meiner nächsten Südreise. Schade nur, wenn die Steine beim tibetanischen Steineaufschichten dem Bach entnommen werden. Die Gewässerlebewesen brauchen jeden einzelnen.
Auf Höhen mit „gut Stein“ ist das ökologisch eher zu verkraften, wie hier am Knorreichenstieg, Edersee, zu sehen ist.
https://osmerus.wordpress.com/2018/06/25/korbach-und-umgebung-der-knorreichenstieg/
LikeGefällt 1 Person
Den Pfad kenne ich auch. Sehr zu empfehlen. Macht einfach nur Spaß. Wünsche Dir einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2019.
LikeGefällt 1 Person
Danke! Wünsche ich Dir auch!
LikeLike