Wandern: Durch die Partnachklamm zur Partnachalm

Aus dem Frühjahr 2010: Am Nordrand des mächtigen Wettersteingebirges haben die reißenden Schmelzwasser der Zugspitzgletscher eine tiefe Schlucht gegraben. Auf fast einem Kilometer Länge hat sich der Wildbach, auf nur wenigen Metern Breite, mehr als 80m tief in den blanken Fels geschnitten. Die Partnachklamm.

#Partnachklamm Eingang Südseite 2010
Der Südseitige Eingang in die Partnachklamm. Der Bach, die Partnach, scheint direkt in die Felsen zu fließen.

Kleine Rundwanderung zur Partnachalm

Normalerweise sind beide Schluchten zu dieser frühen Jahreszeit, aufgrund der durch die Schneeschmelze bedingten Wassermengen noch nicht begehbar, ebenso wenig viele der Höhenwanderwege. Da der ausklingende Winter aber äußert schneearm war, ist die Partnachklamm bereits geöffnet.
Aus dem Klammbesuch haben wir uns eine kleine Rundwanderung ersonnen: Vom Skistadion (730m) durch die Partnachklamm, dann vom Südende der Schlucht (800m) hinauf zur Partnachalm (983m) und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 7km, mit 300 Höhenmetern auf und Abstieg.

Hochgebirgsschlucht Klamm

Eine Kamm ist eine schmale, tief in das Felsgestein eingeschnittene, besonders enge Schlucht. Der Talgrund wird meist ganz vom Bach ausgefüllt, überhängende Felswände sorgen dafür, dass das Tal in der Höhe schmaler ist als am Boden. Oft stehen die Felswände nur wenige Meter außeinander. Sonnenlicht gelangt so gut wie garnicht bis zum Grund.
Im nördlichen Wettersteingebirge finden sich zwei Klammen, die Höllentalklamm bei Grainau und die Partnachklamm bei Garmisch. Erstere habe ich vor vielen Jahren, noch als Teenager bewandert, letztere steht jetzt auf dem Programm.

#Partnachklamm Schlucht 2010
Hier und da verbreitert sich die Klamm, ermöglicht einen Blick nach oben. Während es in der Schlucht recht dunkel ist, wirkt der Himmel, trotz Bewölkung, gleißend hell.

Tobende Wasser

Vom Skistadion (730m) laufen wir zunächst über die Straße, dann einen Wirtschaftsweg und schließlich über einen Wanderweg etwa 2km durch das immer enger werdende Tal der Partnach, bis zum Eingang der Klamm (780m). Nach passieren der Klammhütte erreichen wir die eigentliche, etwa einen Kilometer lange Schlucht.

Der Pfad durch die Klamm ist spektakulär. Teils führt er über Brücken und Stege, meist aber über aus dem blanken Felsen geschlagene Wege und schmale, enge Tunnel. Schon das alleine wäre spektakulär, wäre da nicht noch das Wasser. Der Wildbach formt unzählige Stromschnellen, kleine Wasserfälle, Windungen und Strudel – kein Blick gleicht dem anderen. Wir werden Zeugen der Macht der Natur, die sich unsichtbar, tiefer und tiefer in den blanken Fels frisst. Auch von den Seiten tropft und strömt Wasser die Wände herunter. Sehr eindrucksvoll.

Hinauf zur Partnachalm und zurück nach Garmisch

Hinter der Klamm öffnet sich das Gelände zum Reintal, das Tal wird etwas breiter, bleibt aber eng. Wir laufen einige hundert Meter den Bach entlang, queren die Partnach und beginnen schließlich den Aufstieg zur Partnachalm. Auf einer Strecke von gut 1200m geht es nun 180 Höhenmeter mach oben. Zunächst steil, in Serpentinen, auf einem gut ausgebauten Weg durch, später etwas flacher und durch halboffenes Gelände. Schließlich erreichen wir die Almhütte (981m), die leider noch geschlossen ist. Über einen Wirtschaftsweg laufen wir zurück zum Skistadion.

#Parnachalm Garmisch Wettersteinwand 2010
Blick von der Partnachalm zur Wettersteinwand. Nicht nur das Wetter ist wenig frühlingshaft, auch die Umgebung ist noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht.

Da die Wege und Tunnel aufwendig in den Fels geschlagen wurden, Stege und Geländer nach jedem Winter saniert oder ausgetauscht werden müssen, ist der Zugang zur Partnachklamm kostenpflichtig. Derzeit beträgt der Eintrittspreis für Kurgäste 5€.


siehe auch:


Verweise:

2 Kommentare zu „Wandern: Durch die Partnachklamm zur Partnachalm

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  1. In der Partnachklamm war ich noch nie, da muss ich bald(?) mal hin. Gute Idee, die Rundwanderung, und sehr schöne Fotos!
    Kreuzottern hab ich schon gesehen, die kommen im Augsburger Lechauwald vor. 🙂

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