Aus dem Frühjahr 2010: Wie schon im Vorjahr bildetete auch in diesem Jahr wieder die Zugspitze, Deutschlands höchstes Skigebiet, die Kulisse für das Ende meiner Skisaison, zum mittlerweile dritten mal in diesem Winter. Während im Tal, bei Temperaturen von bis zu 25°C, schon fast der Frühsommer einkehrt, herrscht oben am Zugspitzplatt noch der tiefste Winter – auch wenn der Schnee bei +8° schon deutlich zu leiden hat.
Magerer Schneewinter
Auf dem Zugspitzplatt werden derzeit noch gut 260cm Schnee gemessen. Was sich auf den ersten Blick nach viel anhört, ist tatsächlich eher wenig. Normal sind um diese Jahreszeit Schneehöhen um die 4m. Entsprechend ist das Wintersportangebot auch schon eingeschränkt. Der Brunntalllift ist trotz seiner Höhe, die Talstation liegt bereits auf 2.000m, bereits geschlossen – Schneemangel. Auch darüber ist der Schnee zwar ausreichend vorhanden, aber nur marginal überfroren, wird mit zunehmender Tagesdauer nass, schwer und sulzig.

Einen Teil zur beschleunigten Schneeschmelze trägt sicher auch die vulkanische Asche des Eyjafjallajökull bei, die sich als dunkler Schleier auf dem Schnee abzeichnet. Leider ist die Fernsicht auch nicht besonders berauschend.
Keine guten Vorrausetzungen also, für einen Skitag – die aber angesichts der berauschenden Bergkulisse eigentlich garnicht nötig sind….
Zugspitze am 30. April
Sonnig, Dunstig und Warm

Da die Eibsee Seilbahn zur Zeit in Revision ist, bleibt nur die Auffahrt mit der betagten, historischen Zahnradbahn. Planmäßig ist die Erste Abfahrt zum Platt um 8:45 (Ab Eibsee), da aber schon Skifahrer vor mir auf dem Berg waren, scheint dies nicht ganz richtig gewesen zu sein. Einheimische kommen wohl schon zusammen mit den Bediensteten hoch – So ist Bayern eben…
Sulzschlacht am Platt
Nach rund 40 Minuten bin ich endlich oben, die Fahrt durch den Tunnel zieht sich doch sehr. Eigentlich alles andere als zeitgemäß, eher nostalgisch aber – ein schnellerer Zubringer würde wohl auch mehr Gäste auf das Zugspitzplatt locken. Dazu soll es Menschen geben, die allein Wegen der Zahnradbahn hierherkommen. Mir solls rechts sein, meinetwegen kann (hier) alles so bleiben wie es ist.
Allein die Umgebung, die gezackten Bergspitzen, die Aussicht und das gefühlt auf dem Schnee zu gleiten reicht für einen wunderbaren Tag aus – selbst wenn es zu warm ist, der Schnee weich und die Pisten auf Dauer etwas langweilig.
Nassschneelawinen
Die hohen Temperaturen sorgen auch für eine hohe Lawinentätigkeit. Vor allem aus den Südseitigen, sonnenbeschienenen Flanken gehen größere Grundlawinen ab. Die Weiche Schneedecke rutscht, auch bedingt durch austretetens Schmelzwasser komplett vom sich erwärmenden Fels ab.
Zugspitze am 1. Mai

Zweiter und letzter Skitag am Maifeiertag. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert. Dazu hat es in der Nacht sehr nassen und stumpfen Neuschnee gegeben – entsprechend wenige Leute waren zum Saisonfinale am Berg.
Die Leute vom Skitest hatten kaum etwas zu tun, auch die Band im Sonnalpin spielte vor fast leerem Saal. Gegen Mittag hatten die Temperaturen den Pisten so zugesetzt, dass ich mich wieder ins Tal verzog.

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