Klimawandel in Bremerhaven. Gerade im Sommer ist die Erwärmung spürbar. Kaum jemand hat etwas gegen sonnige und warme Sommer, „“schönes Wetter“ einzuwenden. Doch warme Sommer haben auch eine Kehrseite. Wer sitzt gerne bei 30° und mehr im Büro? Wer findet bei Nachttemperaturen von über 20°C erholsamen Schlaf? In den letzten Sommern war es häufiger unangenehm warm – auch Nachts. Lufttemperaturen führen zu höherer Verdunstung, dazu herrschte eine historische Dürre, die nicht nur der Natur – weder unsere heimischen Pflanzen noch die Wildtiere sind an diese klimatischen Verhältnisse angepasst, sondern auch der Landwirtschaft zusetzen.
Die wärmsten Sommer seit 1949
klim. Mittelwert 16,37°C
- 2003 19,37°C (+3,0*)
- 2018 19,03°C (+2,7*)
- 2019 18,82°C (+2,5*)
- 1997 18,70°C (+2,3*)
- 2020 18,63°C (+2,3*)
- 2006 18,61°C (+2,2*)
- 2020 18,38°C (+2,0*)
Immer heißer – die Sommertemperaturen
Die Sommertemperatur ist der Durchschnitt der drei Sommermonate Juni, Juli und August
Der Trend der Sommertemperaturen kennt nur eine Richtung, nach oben. Immer häufiger kommt es zu warmen Sommern, heißen Tagen und Hitzewellen. Ein Rekord jagd den nächsten. Im Vergleich zum klim. Mittel* sind die Sommer in den letzten 30 Jahren um 1,2°C wärmer geworden. In den vergangenen Jahren ist eine beispiellose Häufung von warmen Sommern zu beobachten. Kein einziger Sommer in diesem Jahrtausend war kälter als der Mittelwert der Normalperiode.
Klim. Mittelwert 1961-1990: 16,37°C
Mittelwert 1991-2020: 17,60°C (+1,23)
Mittelwert 1949-2020: 16,86°C
Erwärmungstrend pro Dekade 0,3°C

Immer mehr – Sommer- und Hitzetage
An einem Sommertag erreicht oder überschreitet die Tageshöchsttemperatur 25°C,
-an einem Hitzetag 30°C.

Die Jahre mit den meisten Sommertagen seit 1949
klim. Mittelwert* 13,4 Tage
- 2018: 47 Sommertage (+34*)
- 2006: 36 Sommertage (+23*)
- 2003: 34 Sommertage (+21*)
Die Jahre mit den meisten Hitzetagen seit 1949
klim. Mittelwert* 1,6 Tage
- 1994: 11 Hitzetage (+9*)
- 2020/2019/2003: 9 Hitztage (+7*)
- 2018/1982: 8 Hitzetage (+8*)
Aufgrund des maritimen Klimas, der Nähe zur Nordsee, sind die Sommer in Bremerhaven eigentlich eher gemäßigt. Extreme Temperaturen sind (eigentlich) selten. Der Klimawandel ist dabei dies zu ändern. In den vergangenen Jahren kommt es immer häufiger zu heißen Tagen, Tropennächten und sogar Hitzewellen. Die Häufung der Sommer- und heißen Tage in den letzten Jahren ist bislang ohne Beispiel. Kühle Sommer, ohne Hitze wie sie in der Vergangenheit noch üblich waren, sind mittlerweile die große Ausnahme geworden.
Hitzewellen stellen für unsere immer älter werdende Bevölkerung eine große Gefahr dar. An heißen Tagen ist die Übersterblichkeit besonders groß.

immer länger – Hitzewellen
Eine Hitzewelle ist eine ungewöhnlich lange Phase aufeinander folgender überaus heißer Tage. Ein Ereignis, das in Bremerhaven nur äußerst selten vorkommt bzw. vorkam. Nach der Definiton von Kisely gab es in Bremerhaven seit 1949 gerade einmal 11 Hitzewellen, 7 davon in diesem Jahrtausend.
„Eine Hitzewelle wird festgestellt, sobald an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30 °C überschreitet und hält so lange an, wie die mittlere Maximaltemperatur über die gesamte Periode über 30 °C bleibt und an keinem Tag eine Maximaltemperatur von 25 °C unterschritten wird.“
Die 5 längsten Hitzewellen in Bremerhaven

immer größer – Wärmesumme
Die Wärmesumme ist die Summe bestimmter Temperaturwerte innerhalb eines defnierten Zeitraumes.
Allgemein kann das Klima mit der Wärmesumme besser beurteilt werden als über Mitteltemperaturen. Sie ist zur Einschätzung des Charakters einer Jahreszeit sehr wertvoll, sie kann etwa zur Einschätzung von Hitzewellen dienen. Die folgenden Wärmesummen bilden jeweils die Summen aller Tagesmitteltemperaturen von über 20°C ab.


* Gegenüber dem Klimatischen Mittelwert 1961-1990
Letzte Aktualisierung am 02. Dezember 2020

Ich veröffentliche diesen Beitrag, inklusive aller enthaltenen Bilder und Grafiken, am 27.02.2020 unter der

https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/dehttps://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/legalco
Datenquelle: Deutscher Wetterdienst: https://opendata.dwd.de
siehe auch:
Verweise:
Herzlichen Dank für die sehr aussagekräftigen jahreszeitlichen Aufschlüsselungen!
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