Die Winter in Bremerhaven sind aufgrund der nahen Nordsee noch nie der Rede wert gewesen – Ausnahmen bestätigen die Regel. Schnee liegt noch seltener und kürzer als im Binnenland, Frost und Eistage sind ebenfalls weniger häufig.
Ab und an gibt es aber doch ein paar Wintertage, dann lädt der Deich zum Skifahren, manchmal friert sogar das Wattenmeer zu. Nichts desto trotz, auch die ohnehin schon milden Winter sind wärmer geworden.
Nachfolgend die Entwicklung in Bremerhaven seit 1949.
immer seltener richtig Winter
Die Wintertemperatur ist der Durchschnitt der Monate Dezember, Januar und Februar
Die Wintertemperaturen in Bremerhaven unterliegen starken Schwankungen. Die Differenz zwischen einem sehr kaltem- und einem sehr mildem Winter kann 8°C und mehr betragen. Im Sommer beträgt die Differenz kaum mehr als 5°C. Der Grund für diese Schwankungen dürfte in den Wetterlagen zu suchen sein. So fallen Winter mit ausgeprägten Hochdrucklagen und Schneedecken besonders kalt aus, Winter mit dominanten Südwestlagen hingegen sehr mild. Die Häufigkeit beider Lagen hat sich kaum verändert, kalte Winter bleiben in der Minderheit. Beiden gemeinsam ist eine starke Erwärmungstendenz.
Klim. Mittelwert 1961-1990: 1,7°C
Mittelwert 1991-2020: 2,93°C (+1,23*)
Mittelwert 1949-2020: 2,14°C
Erwärmungstrend pro Dekade 0,36°C

Die wärmsten Winter seit 1949
1. 2006/2007 5,81°C (+4,01*)
2. 2019/2020 5,71°C ( +3,91*)
3. 1989/1990 5,15°C (+3,45*)
kaum mehr Frostage
An einem Frosttag liegt die Tiefsttemperatur unter 0°C
Wir in Mitteleuropa verbinden mit dem Winter Frost und Eis. Dafür müssen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, unter 0°C sinken.
Frosttage:
Tiefsttemperatur unter 0°C
Klim. Mittelwert 1961-1990: 57 Tage
Mittelwert 1991-2020: 43 Tage (-25%*)
Trend pro Dekade -4,6 Tage
Eistage:
Höchsttemperatur unter 0°C
Klim. Mittelwert 1961-1990: 18 Tage
Mittelwert 1991-2020: 12 Tage (-36%*)
Trend pro Dekade -1,7 Tage
In unseren Breiten ist Frost ein wichtiger Faum Beispiel ein Faktor um die Population von Schädlingen auf einem niedrigen Niveau zu halten. So kam es etwa in den vergangenen Jahren immer wieder zu Mäuseplagen. Weniger und weniger strenger Frost ermöglichen zudem invasivem Arten, Neozen, in unsere Region Fuß zu fassen. Die Folgen für Flora und Fauna sind unabsehbar.

Die Winter mit den wenigsten Frostagen:
1. 2019/2020 8 Tage (-86%*)
2. 2006/2007 10 Tage (-82%*)
3. 1988/1989 18 Tage (-68%*)
Die Winter mit den wenigsten Eistagen:
1. 2019/2020, 1999/2000 0 Tage (-100%*)
2. 2018/2019, 2006/2007 1 Tag (-95%*)
mittlerweile eine Sensation: Schnee
Wenn wir an den Winter denken, stellen wir uns wohl alle eine schneebedeckte Landschaft vor. Das eigentlich nur an einem Bruchteil der Tage im Winter Schnee liegt – wenn überhaupt, spielt dabei keine Rolle. Schnee und Winter gehören für uns einfach zusammen.
Jeder kennt die Geschichten von Eltern und Großeltern von den früher ach so harten und schneereichen Wintern – und ja, sie sind war. Auch in Bremerhaven lag früher länger und häufiger Schnee.
Ein Schneedeckentag ist ein Tag, an dem die Schneedecke eine Höhe von 1cm erreicht.
Klim. Mittelwert 1961-1990: 25 Tage
Mittelwert 1991-2020: 11 Tage (-66%*)
Trend pro Dekade -2,3 Tage

* Gegenüber dem Klimatischen Mittelwert 1961-1990
Letzte Aktualisierung am 02. Dezember 2020

Ich veröffentliche diesen Beitrag, inklusive aller enthaltenen Bilder und Grafiken, am 27.02.2020 unter der

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Datenquelle: Deutscher Wetterdienst: https://opendata.dwd.de
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