Die von Korfu aus nächstgelegenenen Inseln im Süden sind Paxos und ihre kleine Schwesterinsel Antipaxos. Die Nordspitze von Paxos liegt etwa 15-, Antipaxos nochmals 10 Kilometer weiter südlich von Korfu im Ionischen Meeer. Von Kerkyra aus werden diverse Bootstouren nach Paxos angeboten. Nachdem wir einige Preise und Termine verglichen hatten, haben wir uns für den Tagestrip von Ionian Cruises entschieden „Cruise Paxos Antipaxos Blue Caves“.
Mit Ionian Cruises nach Paxos und Retour
Der Tagesausflug mit Ionian Cruises beinhaltet, neben der Hin- und Rückfahrt , eine Umrundung der Insel, die Fahrt in die Blue Caves in den Klippen der Westküste sowie einen Stop vor Antipaxos mit der Möglichkeit im glasklaren Wasser zu baden. Kostenpunkt 25€ direkt im Büro von Ionian Cruises. Die Buchung bei einem Reiseveranstalter kostet ein vielfaches (beispielsweise bei TUI, im Hotel über 60€).
Das Schiff legt gegen 9 Uhr in Kerkyra ab und macht gegen 19:00 wieder fest. Von den 10 Stunden ist man ca. 8- auf dem Wasser, 2- auf Paxos. Die Gesamtfahrstrecke beträgt etwa 70 Seemeilen bzw. 130km. Verglichen mit den Kosten die auf deutschen Fähren und Ausflugsschiffen aufgerufen (damit kenne ich mich schließlich aus) ist die Überfahrt ein echtes Schnäppchen.
Von Korfu nach Paxos
Zunächst gilt es das Boot von Ionian Cruises zu finden, die Ionian Sun. Dies stellt sich als gar nicht so einfach herraus, die Beschilderung im Hafen ist verbesserungswürdig. Zum Glück waren wir am Vortag schon auf der Suche nach dem Schiff, wir hatten uns im Datum vertan, konnten es aber nicht auffinden, wohl aber dessen Liegeplatz…
Auf dem Schiff angekommen, suchen wir uns ein nettes Plätzchen auf dem Oberdeck und warten auf die Abfahrt. Mit gut 15 Minuten Verspätung stechen wir in See. Mit mehrspachigen (aber kaum verständlichen) Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten schippern wir zunächst langsam an der Küste Kerkyras entlang. Die Brücke ist mit fast einem Dutzend Menschen überfüllt, ein Guide für die wichtigsten Sprachen, Steuermann, Kapitän und noch der ein oder andere ohne erkennbare Funktion.
Es geht vorbei am neuen- und alten Fort und der Altstadt. Gemächlich passieren wir die das Schloss Mons Repos, die Mäuseinsel und das Kloster Vaherna, das meistfotographierte Motiv auf Korfu (deshalb hier keines). Hier liegt auch die Einflugschneise des korfiotischen Flughafens. Anschließend entfernen wir uns von der Küste, passieren die Salinen von Alikés und erahnen in der Ferne einige Flamingos. Nach einem kurzen Stop in Lefkimi, einige weitere Fahrgäste konmen an Bord, erreichen wir die Südspitze von Korfu, das Kap Asprokavos . Am Horizont ist bereits Paxos auszumachen.
Durschgeschaukelt der Seekrankheit widerstanden
Ohne den Schutz Korfus auf der Seeseite sind wir nun den Wellen des Ionischen Meeres vollends ausgeliefert. Das ewige Gesetzt von Lee und Luv. Das kleine Schiff beginnt im aufkommenden Seegang heftigst zu schaukeln. Erinnerungen an die Überfahrten nach Helgoland werden wach, nicht jeder Fahrgast kann dem trotzen. Einigen geht es sogar sichtbar ziemlich dreckig. Die Seekrankheit ist ein Arschloch. Nachdem ich selbst schonmal bekanntheit mit einer Spucktüte machen musste kann ich mit dem Seegang inzwischen ganz gut umgehen. Einfach an der frischen Luft bleiben und den Horizont im Auge behalten – simpel und effektiv. Bei mir funktioniert es, bei vielen anderen allerdings nicht.
Paxos

Paxos ist die kleinste Hauptinsel der Ionischen Inseln, etwa 10km lang und kaum breiter als zwei. Einer Sage nach soll Poseidon persönlich, mit seinem Dreizack, die Südspitze Korfus abgetrennt haben, woraus dann Paxos entstand, um ein geschütztes Liebesnest für sich und seine Geliebte Amphitrite zu schaffen. Deshalb ist der Dreizack auch das Emblem der Insel. Auf Paxos gibt es keine dauernd wasserführenden Bäche und kaum Quellen. Etwa zweieinhalb Kilometer südlich liegt die kleine Schwesterinsel Antipoaxos.
Der Osten von Paxos ist eher recht flach und reich an Badebuchten, die Westküsten fällt in steilen Klippen senkrecht zu Meer hin ab.
Die Klippen von Paxos
Zunächst fahren wir die Klippen von Paxos‘ Nord- und Westküste an. Hier bricht die Insel senkrecht ins glasklare Wasser ab. Dort liegen auch die Blauen Grotten bzw. Blue Caves – Höhlen in der Steilküste die teils sogar mit einem Schiff befahren werden können. Spektakulär und Unheimlich. Da die Brandung allerdings heute zu stark ist fällt dieser Abstecher aus. Zu groß ist die Gefahr von den Wellen an die Felsen gedrückt zu werden – es ist schon schwierig genug ein scharfes Foto der Klippen zu bekommen. Im Sekundentakt schwangt das Boot einige Meter auf und ab. Wir bleiben in sicherer Distanz was die Klippen aber kaum weniger spektakulär wirken lässt.
Anschließend nehmen wir Kurs auf Antipaxos.
Antipaxos

Im Schatten von Antipaxos erreichen wir wieder ruhigere Gewässer. Im Nordwesten der Insel liegen gleich drei Buchten die zum Baden einladen, Brika, Mesobrika und Boutoumi. Vor letzterer, die auch den nicht wirklich übertreibenden Namen „Paradise Beach“ trägt, gehen wir vor Anker. Wir bleiben hier für ca. 1 Stunde liegen. Es besteht die Möglichkeit direkt vom Schiff in die Bucht zu springen wovon auch reger Gebrauch gemacht wird. Anschließend geht es zurück nach Paxos zum Landgang in Gaios.
Landgang auf Paxos

Nach etwas mehr als 4 Stunden auf See machen wir schließlich im Hafen von Paxos fest. Es tut gut wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Hauptort der Insel, Gaios liegt versteckt hinter der kleinen, vorgelagerten Insel Agios Nikolaos, was die Bucht zu einem ausgezeichnetem Naturhafen macht. Die Bucht ist glasklar und traumhaft schön. Leider schwimmen hier und da einige Plastiktüten im Wasser. Gaios selbst ist traumhaft. Ursprünglich und authentisch. Der Tourismus hat noch keine störenden Spuren hinterlassen.

Obwohl unser Magen knurrt entschließen wir uns zunächst zu einem Bad im Ionischen Meer. Wir laufen etwa einen Kilometer in südliche Richtung. Anschließend stürzen wir uns an einem felsigen Uferabschnitt in die Fluten.
Zurück in Gaios nehmen wir am Markplatz, im Restaurant „Kitchen Bar“ platz. Hier scheint die typisch griechische Küche serviert zu werden und wir werden nicht enntäuscht. Die Gerichte von der Tageskarte, Fisch und Hähnchen sind reichlich, lecker und günstig. Bei rund 25€ für zwei Personen inkl. Getränken können wir nicht meckern. Beim essen werden wir von zahlreichen streunenden Katzen belagert. Der Neid auf den Inhalt unserer Teller ist riesig. Zu ihrem Glück fällt, ab und zu, mal ein Happen von der Gabel.
Rückfahrt nach Korfu
Anschließend kehren wir zum Schiff zurück, die Rückfahrt steht an. Diesmal auf direktem Weg. Gegen 19 Uhr erreichen wir schließlich, müde, aber zufrieden, wieder den Hafen von Kerkyra.
Die Tour nach Paxos und Antipaxos mit Ionian Cruises ist auf jeden Fall zu empfehlen. Man sollte sich aber auf jeden Fall im klaren sein, dass man den Großteil des Tages auf dem Boot verbringt und entsprechend auch etwas Seegang vertragen können!
siehe auch: Korfu im Mai 2018 Übersichseite
siehe auch:
Sehr schön. Wie immer.
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