Nach der kleinen Rundfahrt an der Südküste von Reykjanes schlägt nun das letzte Kapitel unserer Islandreise. Auf dem Weg zum Flughafen Keflavik passieren wir die Spitze von Reykjanes, die Rauchspitze. Das ist hier wörtlich zu nehmen, denn die Gegend hier ist sowohl tektonisch als auch vulkanisch höchst aktiv. Neben der größten Thermalquelle Island Gunnuhver besuchen wir noch die etwas weiter nördlich gelegene Brücke zwischen den Kontinenten.
Der heißeste Ort Islands
Der äußerste Südwesten Islands ist der Ort, an dem der Mittelatlantische Rücken an Land geht. Der heißeste der Insel. Der Zentrale Vulkansystem von Reykjanes . Nur 1.000 Meter unterhalb der Oberfläche erreichen die Temperaturen bereits 300°C. Hier findet sich kein scheinbar liebliches Hochtemperaturgebiet wie am Namafjall oder am Krýsuvík – die ganze Gegend ist aktiv und karg. Überall Dampft und zischt es.
Das machen sich auch die Isländer zu nutze. Das Reykjanes-Kraftwerk zapft die Erdwärme an, nutz den Dampfdruck und erzeugt so bis zu 100MW Strom pro Stunde. Umwelt- und Klimafreundlich. Wohl dem, der über solche Energiequellen verfügt und keine Wälder neben Braunkohlelöchern, wie aktuell am Hambacher Forst, abholzen muss.
Gunnuhver – Islands größte heiße Quelle
Früher herrschte an diesem Ort noch ein Gespennst namens Gunna. Als seine Streiche den Menschen zu viel wurden, gelang es dem örtlichen Pfarrer, den Geist in eine heiße Quelle zu sperren, Gunnuhver.

Gunnuhver ist Islands größte heiße Quelle. Sie stößt riesige Mengen Wasserdampf aus, der in der Nähe des Schlotes kondensiert und zu Boden regnet – sehr eindrücklich. In letzter Zeit verändert sich die Fumarole deutlich. Wegen ihrer steigenden, unberechenbaren Aktivität und neu auftauchenden Schlammquellen musste zwischenzeitlich sogar die Zufahrt gesperrt werden. Gunnuhver neigt inzwischen auch zu gelegentlichen Eruptionen, bei denen heiße Schlammfetzen einige Meter hoch in die Luft geschleudert werden. Mittlerweile hat sich sogar ein kleiner Krater gebildet. Trotz seiner Größe und Macht fand ich die anderen Hochtemperaturgebiete, Namafjall und am Krýsuvík, anschaulicher, vielfältiger. Gunnuhver ist da eher als einzele, dafür gigantische Einzelquelle zu sehen.

Einige hundert Meter südwestlich, an der Spitze der Halbinsel liegt der Leuchtturm Reykjanesviti, der erste Leuchtturm Islands. Er weist Schiffen den Weg um die Landzunge in Richtung der Faxafloi, zum Hafen von Reykjavik.
Unterwegs zwischen zwei Kontinenten

Unser letzter Stop in Island ist eine wirkliche Kuriosität. Eine Brücke zwischen zwei Kontinenten. Die, wie schon oben beschrieben, an der Südwestspitze Islands an Land gelangende Kontinentalplattengrenze zwischen Europa und Nord-Amerika zeigt sich hier in Form riesiger Klüfte und Spalten. Über eine von ihnen spannt sich die Brücke zwischen den Kontinenten. Sehr anschaulich werden hier die Effekte der Plattentektonik sichtbar und auf Schautafeln erläutert.

Anschließend fahren wir weiter zum Flughafen Keflavik, der nur noch einen Katzensprung entfernt liegt.
Island – Auf der Ringstraße 2018 – Übersicht
Kommentar verfassen