Am 9. Oktober 2020 rief ein Aktionsbündnis zu einer Demonstration, unter anderem, gegen die Elbvertiefung auf. Unterstützt wurde die Demonstration unter anderem von den Umwelschutzverbänden BUND und NABU, Fridays For Future, den Cuxhavener Kreisverbänden der Grünen, der SPD und der Linken, diversen Bürgerinitiativen – auch aus Hamburg, sowie nicht zuletzt Krabbenfischern aus Schleswig-Holstein. Dieses breitgestreute Bündnis eint ein Ziel, der Stopp der derzeitigen Elbvertiefung und größeren Bemühungen zum Schutz des Wattenmeers. So ist etwa das Cuxwatt, die Strände von Duhnen und Döse von Verschlickung bedroht, die Insel Neuwerk droht ihre Landverbindung zu verlieren und die Elbe verliert ihre Strände.

Die Elbvertiefung und ihre Folgen
Der immer tiefere Elbstrom bedroht die Deichsicherheit auf beiden Seiten des Flusses während Nebenarme, Zuflüsse und Häfen verschlicken. Tag für Tag fahren die Bagger, schwer beladen mit Schlick und Sand, um ihre Fracht im Mündungstrichter der Elbe zu verklappen. Bis zu 10 Millionen Tonnen Sedimente werden jährlich in der Außenelbe verklappt. Diese Mengen werden sich durch die laufende Elbvertiefung weiter – und zwar deutlich – erhöhen.

Neuer Hamburger Vorstoß sorgt für Empörung
Einen neuerlichen Stein des Anstoßes lieferte zuletzt Hamburg. Die Stadt möchte ihren, möglicherweise belasteten, Hafenschlick entsorgen – uns zwar vor der Vogelschutzinsel Scharhörn. Direkt am Rand des Nationalparks Wattenmeer, in der Nähe der niedersächsischen Küste.

Gut besuchte Demonstration unter Corona-Bedingungen
Trotz Corona-Pandemie, Abstandsgebot und Maskenpflicht kamen folgten rund 500 Personen dem Aufruf der Veranstalter.
Die Petition „Stoppt die Vertiefung der Elbe und die Zerstörung des Weltnaturerbe Wattenmeer“ an Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Verkehrsminister Andreas Scheuer wurde von über 8.500 Menschen unterschrieben. Ein kleiner Erfolg und ein erster Schritt in die Richtige Richtung Grund: Die ihrer Meinung nach unkalkulierbaren Folgen der Elbvertiefung. Von der Wasserseite wurden sie von zwei Fischkuttern aus Schleswig-Holstein unterstützt, die um ihre Fanggründe in der Medemrinne bangen, die im Zuge der Elbvertiefung zugeschüttet wird.
Die Elbe ist keine Müllkippe!
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Verweise:
Sehr gut, da stehen noch viel zu wenig Leute und demonstrieren – Coronazeiten halt.
LG Maren
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