In vielen Regionen Deutschland war das Jahr 2023 das nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gerade in den Monaten Oktober, November und Dezember kamen enorme Regenmengen zusammen. Der Boden ist vielerorts gesättigt und kann kein Wasser mehr aufnehmen. Der Dauerregen der vergangenen Tage und Wochen landet deshalb nahezu 1:1 in den Gewässern oder staut sich auf Wiesen und Weiden. Es droht oder herrscht Hochwasser. Vielerorts ist die Lage bedrohlich oder angespannt – so etwa auch in meiner Heimatstadt Hamm.
Wasserspeicher Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge sind besonders regen- und damit auch wassereich. Viele Stauseen und Talsperren dienen als Wasserspeicher für unsere Trinkwasserversorgung, aber auch der Hochwasserentlastung und dem Hochwasserschutz. Sie sind mit ihrem großen Stauvolumen in der Lage hohe Pegelstände der Flüsse zumindest abzufedern. Durch die großen Niederschlagsmengen waren die Talsperren zum Jahresende 2023 trotzdem randvoll und mussten Wasser in die Flüsse ablassen. Ein zusätzliches Problem für die Hochwassergebiete, in die auch der Abfuss der Stauseen gelangt.
Die Okertalsperre ist die dem Volumen nach größte Talsperre in Niedersachsen und die zweitgrößte im Harz. Sie fasst beinahe 50 Millionen m³ Wasser. Durch den Grundablass wurden zum Jahresende 30m³ pro Sekunde in die Oker abgegeben – das ist beinahe die dreifache Menge des üblichen Abflusses 100km flussabwärts, wo die Oker in die Aller mündet.
Gewaltige Wassermassen am Fuß der Staumauer
Der Grundablass ist ein seltenes Ereignis. Grund genug für uns, das ganze Mal aus der Nähe zu betrachten. Von der Krone der fast 70m hohen Staumauer, aber auch am Fuß des Absperrbauwerkes. Dort wo 30.000 Liter pro Sekunde mit unglaublicher Wucht aus der Staumauer schießen.
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