
Der Himmel weint. Es gießt in Strömen, nein es schüttet. Das beste Wetter für einen Besuch auf der Helgoländer Düne? Vielleicht!
Viel habe ich gehört von der Düne und ihren Robben. Das schwärmen über diese kleine Insel hatte ich satt, ich musste selbst mal hin. Heute ist es soweit – endlich.
Es gilt dem Wetter zu trotzen, klatschnass werde ich sowieso – egal. Das Dünentaxi, so heißt die kleine Fähre die Düne und Helgolandverbindet ist praktisch leer. Fünf Euro werden für hin und Rückfahrt fällig. Kaum im kleinen Dünenhafen angelegt geht es in Richtung Nordstrand. Hier hatte ich am Vortag, von den Klippen der Hauptinsel, eine große Robbenkolonie ausgemacht. Heute Fehlanzeige. Lediglich am östlichen Rand scheinen einige Tiere zu ruhen. Doch was ist das? Auf einmal – ein paar Köpfe im Wasser. Neugierige Blicke aus der stürmischen See – auf mich gerichtet. Kegelrobben!
Kegelrobben gibt es erst seit einigen Jahren wieder auf der Düne. Inzwischen sind sie hier sesshaft geworden. Jeden Winter gibt es plauschigen Nachwuchs. Die Kegelrobbe ist mit bis zu 300kg Lebendgewicht Deutschlands größtes Raubtier.
Im Osten des Nordstrandes liegt eine größere Gruppe. Neugierig mustern sie die mysteriösen Zweibeiner. Sind sie eine Bedrohung? Wir bleiben auf Abstand, außerhalb ihrer Fluchtdistanz, keine Gefahr. Die Robben bleiben liegen.
Weiter zum Oststrand, der sogenannten Aade. Dieser ist noch stürmischer als der Norden und besteht weitgehend aus Kies. Grobkörnigen Feuersteinen. Bis auf zwei versprengte, junge Kegelrobben, ist der Strand leer. Rechts in den Dünen brüten Möwen. Auch hier werden wir gemustert, bleiben wiederum auf Abstand.

Hinter der östlichen Landebahn des kleinen Flugplatzes, Helgoland-Düne, erreichen wir den Südstrand. Hauptbadestrand der Menschen und derzeitiger Liegeplatz der größten Robbenkolonie, kaum zu glauben.
Hier tummeln sich heute um die 100 Tiere. Vornehmlich Seehunde, hier und da liegen aber auch Kegelrobben dazwischen. Auch im Wasser herscht reger betrieb. Immer wieder tauchen spielende Tiere, auch im Gruppen, auf und unter. Ein beeindruckendes Erlebnis. Das schlechte Wetter – vergessen.
Vielleicht war dies einer der Tage. Strömender Daueregen, keine Menschenseele. Robbenköpfe im Wasser, Knopfaugen fixieren dich. Momente die sich im Gedächtnis festbrennen. Erlebnisse die man nie vergisst.
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