Es sind schon einige Jahre ins Land gegangen, seit ich zum letzten mal am Morteratschgletscher, dem massereichsten Gletscher der Ostalpen, vorbeigekommen bin. Diesmal zwar nur mittelbar, auf der Straße zum Berninapass, nicht direkt, auf einer Wanderung. Aber -praktisch nur von hier aus lässt sich der imposante Eistrom in seiner gesamten Ausdehnung betrachten.
Fotovergleich 2012-2017
Auch im Jahre 2012 hatte ich von hier aus ein Foto vom Morteratschgletscher geschossen. Dieses möchte ich im folgenden mit einer aktuellen Aufnahme vergleichen Behilflich ist mir dabei der äußerst schneearme Winter.
Eigentlich sollte die Gletscherzunge zu dieser Jahreszeit, Ende April, noch dick unter Schnee begraben liegen – welcher sie nährt und vor direkter Sonneneinstrahlunng schützt. Tut sie aber nicht. Nur ein Hauch von Weiß findet sich auf dem unteren Teil des Gletschers. Das Gletschervorfeld ist, mit Ausnahme weniger Flecken, bereits eisfrei.
Morteratschgletscher auf dem Rückzung
Der Morteratschgletcher ist ein schmelzener Riese. Der Rückgang der Gletscherzunge, innerhalb der letzten fünf Jahre, ist deutlich sichtbar. Der im Jahr 2012 noch inselartige aus dem Eis der Zunge rangende Felsen, ist inzwischen vollständig ausgeapert. Auch insgesamt hat der Gletscher deutlich an Dicke eingebüßt. Laut Messungen hat der Morteratschgletscher in den letzten 5 Jahren mehr als 200m Länge verloren. Eine Trendumkehr ist, gerade nach diesem Winter, nicht zu erwarten.

siehe auch:
- Morteratschgletscher nach dem Sommer 2017
- Festsaal der Alpen: Diavolezza
- Auf Tuchfühlung mit dem „ewigen Eis“
- Lehrpfad Morteratschgletscher
- Glaciers online – Weiterführende Informationen zum Morteratschgletscher (extern)