Ignoranz und Begeisterung. Herbert und ich.

über „Ignoranz und Begeisterung. Herbert und ich“ von ListenFeelHear

Zugegeben, ich habe die neue Grönemeyer noch nicht gehört, wirklichen Bedarf habe ich derzeit auch nicht. Lieber lasse ich mich von Erinnerungen treiben. Irgendwann vielleicht…

Kinder an die Macht

Ich muss dazu sagen, ich bin mit Herbert groß geworden. Meine Eltern, insbesondere meine Mutter und meine Patentante, sind riesige Grönemeyer Fans. Meine jüngere Schwester hatte, wenn Herbert lief und meine Mutter lauthals mitsang, Angst ein Scheidungskind zu werden. Bei „Kinder an die Macht“ habe ich selbst davon geträumt ;-). So richtig verstanden habe ich das damals aber noch nicht. Nach der Findungsphase im der Jugendzeit, diversen Ausflügen in den Mainstream, Bravo Hits und Kirmestechno, pendelte ich mich schließlich im Alternative Rock ein. Breit aufgestellt wohlgemerkt und halbwegs offen in alle handgemachten Richtungen. Herbert blieb. „Land unter“ und „Bleibt alles anders“ habe ich auch, besoffen, auf dem Fahrrad geträllert. Als dann „Mensch“ herauskam, wahrscheinlich die beste Platte die Grönemeyer je aufgenommen hat, textlich wie emotional, war ich voll dabei. Die CD lief rauf und runter. Beim Tourauftakt, in Ahlen(!), war ich dabei. Das erste gemeinsame Konzert mit meiner heutigen Lebensgefährtin. Den Bierbecher habe ich noch heute. Unvergesslich.

44801 Bochum

Anschließend zog ich zum Studium nach Bochum, erste eigene Wohnung, unbegrenzte Freiheit und natürlich führt in der Blume im Revier auch kein Weg an Herbert vorbei. VFL! Zur „Zwölf“ Tour gings mit Bochum Schal in die Turnhalle nach Gelsenkirchen. Danach gingen wir auf Distanz. Die Alben nach Mensch sind eben, ja, nach Mensch. „Zwölf“ und „Schiffsvekehr“, danach „Dauernd Jetzt“, ich komm nicht mehr so hinein. Viele Texte wirken auf mich zu gewollt, die behandelten Themen zu ausgewählt, fast belehrend. Auch wenn Herbert ist wie er immer war, der Inhalt relevant ist. „Mensch“ ist und war echtes Leben. Tragik, Emotion und ist (zum Glück) nicht wiederholbar.

Zum Meer

Nach dem Studium, zwei Jahren als Berufspendler, lies ich den Pott hinter mir, wurde Hanseat. Grönemeyer verlor an Präsenz.
Trotzdem, Herbert ist ein Teil von mir geblieben. Erinnerungen bleiben für immer – und natürlich stehen sowohl „Bochum“, als auch „Ö“ im Regal mit den großen schwarzen Scheiben (…und nebenan auch als Silberling ;-)).

Grönemeyer-Ö
„Vollmond“, „Halt mich“ und „Keine Heimat“ – Ö ist nicht nur „Was soll das“. Ö ist aber natürlich nicht Bochum…

 

 

5 Kommentare zu „Ignoranz und Begeisterung. Herbert und ich.

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  1. sehr geil! 😉 das ist das schöne an Musik – und Kunst überhaupt: jeder hat eine andere Wahrnehmung – und Geschichte dazu ♥ vielen Dank!

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