Winterstart im Herbst – Skiliftkarussell Winterberg

Aus der Mottenkiste:

Wir schreiben Mitte-Ende November im Jahr 2008. Vor zwei Tagen ist in den Hügeln des Sauerlandes, vor allem rund um Winterberg die Kalte Jahreszeit eingezogen. Der Winter kam mit einem Knall, für hiesige Verhältnisse. Innerhalb weniger Tage sanken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, dazu lud Frau Holle ihre weiße Pracht ab. Auf dem Kahlen Asten kam so innerhalb weniger Tage fast ein halber Meter Neuschnee zusammen. Das war damals, in einer noch etwas weniger erhitzen Welt, auch schon nichts alltägliches.

Das Sauerländer Winterwetter ist und war wechselhaft. Auch eine Schneedecke von einem Meter und mehr konnte und kann (so es denn noch mal dazu kommt) innerhalb weniger Tage davon rinnen. Vor 15 Jahren war die Beschneiungstechnik in Winterberg bei weitem noch nicht so massiv ausgebaut, von der zweifelhaften Beeisung bei Plusgraden ganz zu schweigen. Ein vielen Hängen standen einzelne Kanonen, am Poppenberg ein paar mehr. Die nötigen Wasserspeicher waren bei weitem noch nicht mit dem heute vorhanden Volumen ausgebaut, geschweige denn in Planung. Entsprechend war die Wintersaison noch weniger planbar als heute. Frau Holles Dienste waren noch gefragt. Die Professionalisierung des Skiliftkarussell Winterberg stand noch am Anfang, hatte aber schon begonnen. Ab der Jahrtausendwende wurden ersetzten die ersten fixen Sesselbahnen einzelne Schlepper. Beginnend mit der 4SB Büre-Herrloh 2000, dann die DSB Kappe 2001, 4Sb Rauher Busch 2003 und 4SB Poppenberg 2004. Der Quick Jet als erste kuppelbare Bahn läutete 2006 dann die zweite Runde der Modernisierung ein.

Im Gegensatz zur heutigen Zeit war Personalmangel noch kein Thema: Der Schnee war da, also liefen auch einige Lifte. Ganz spontan – einfach weil es die Schneelage zuließ. Das ist heute leider nicht mehr der Fall.

Der Rest ist schnell erzählt. Die erste Schneeschicht taute auf dem noch warmen Boden und gefror dann zu Eis, darüber fiel eine frische Pulverschneedecke. Daraus ergaben sich ganz passable Schneeverhältnisse bei anhaltenden Minusgraden. Ganz hervorragende sogar für Mitte-Ende November in einem Mittelgebirge bei ausschließlicher Naturschneelage. Natürlich verfuhr sich der ungesetzte Schnee im Laufe des Tages etwas und hier da gab es einige braune Stellen. Was solls!

Von den geöffneten und geschlossenen Anlagen steht nach 15 Jahre kaum noch eine an ihrem Platz, Wahnsinn. Im Jahr 2008 gab es im Skiliftkarussell Winterberg gerade mal eine kuppelbare Anlage – 2023 ist die Anzahl zweistellig. Unfassbar, was sich seitdem im Skiliftkarussell Winterberg getan hat.  Wie auch heute war auf die Webseite des Skiliftkarussells kein verlass. Die Lifte öffneten nach und nach, unkoordiniert und willkürlich. Das hat sich leider bis heute erhalten.

Geöffnete Anlagen:
SL Herrloh I-III
4SB Rauher Busch (2010 zu 4KSB umgebaut)
4SB Büre Herrloh (2015 durch 6KSB ersetzt)
4SB Poppenberg (2015 durch 8KSB ersetzt)
2SL Poppenberg II (dito)
2SL Poppenberg IIa (2017 durch Förderband ersetzt)
6KSB Quick Jet
2SL Kleine Büre  (2011 durch 4SB ersetzt)
2SL Große Büre (2011 durch 6KSB ersetzt)
2SL Brembergkopf I (2010 durch 6KSB ersetzt)
2SL Bremberglift  
2SL Käppchen (2016 durch 4SB ersetzt)
Geschlossen:
2SL Astenstraße (2015 durch 4SB ersetzt)
2SL Brembergkopf II (2019 durch 6KSB ersetzt)
2SL Nordhang
DSB Kappe (2013 durch 6KSB ersetzt)
DSB St.Georg Schanze

 

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