Durch Karlovy Vary/ Karlsbad flanieren

Karlsbad oder heute auf tschechisch Karlovy Vary ist eine Kleinstadt im Westen Tschechiens. Sie liegt am südlichen Fuß des Erzgebirges, an der Mündung der Tepla in die Eger. So weit so gut doch hier sprudeln seit Urzeiten warme und heilende Thermalquellen. Diese heißen Quellen haben ziehen schon lange Kranke und Erholungssuchende Menschen an. Nicht von ungefährt ist Karlsbad eines der traditionsreichsten Thermalbäder- und einer der berühmtesten Kurorte der Welt gemacht. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen seiner historischen Altstadt, zählt Karlsbad zum Welterbe der UNESCO. Grund genug für einen Besuch.

Thermalbad mit Tradition

Unter den Habsburgern, Tschechien war zu dieser Zeit Teil des Österreichisch-Ungarischen Kaiserreichs, erlebte der Bade- und Kurbetrieb in Karlsbad einen ungeahnten Aufschwung. Karlsbad wurde zu einem der meistbesuchten Kurorte und brachten ihm einen Weltruf ein. In dieser Epoche liegt die Blütezeit der Stadt. Davon zeugt noch heute die Bausubstanz der historischen Altstadt die auch in zwei Weltkriegen und der Ära des Sozialismus nichts von ihrem Glanz verloren hat.

Die Altstadt von Karlsbad, bzw. die Kuranlagen erstrecken sich beidseits der Ufer der Tepla. Ein einziges Freilichtmuseum.

Entlang der Tepla durch Karlsbad

Wir arbeiten uns von „oben“ nach „unten“ entlang der Tepla durch Karlsbad. Nahe am südlichen Ortsrand steht das Grandhotel Pupp. Ein mondänes Luxushotel mit langer Geschichte. Hier stiegen bereits Kaiser Franz-Josef und seine berühmte Gattin, Kaiserin Elisabeth „Sissi“ ab und das gleich mehrmals. In dieser Zeit scheint auch Karlsbad, zumindest äußerlich, stehengeblieben zu sein – worauf viel Wert gelegt wird. Entlang der verkehrsberuhigten Uferpromenade reihen sich Hotels, Cafés und Restaurants, eins davon schöner als das andere. Es ist wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit.

Das Karlsbader Schloss, davor die Marktkolonade.

Reise in die Zeit von K&K

Hinter eine Flussbiegung erreichen wir das Schloss mit der zugehörigen Schlosskolonade samt heilenden Quellen. Einige hundert Meter erwartet uns die weit größere und noch imposantere Mühlbrunnkolonnade mit ihrem Gewirr aus Säulen. Ihr palmengesäumter Hof strahlt fast schon ein mediteranes, italienisches Flair aus.

Die Säulen und das Umfeld der Mühlbrunnkolonade wirken beinahe mediteran. An diesem heißen Sommertag sind sie es definitiv.

Nicht so recht ins Bilde passt hingegen das Hochhaus des Hotel Thermal, vermutlich ein relikt der sozialistischen Architektur. Ein paar Bausünden gibt es immer. Nach einer kurzen Einkehr in einem der zahlreichen Restaurants an der Uferpromenenade fahren wir mit der Standseilbahn zum Aussichtsturm Diana. Von den Höhen rund um das Tal bietet sich ein imposanter Ausblick auf die Kuranlagen samt der Altstadt. Aus der Höhe wirkt Karlsbad noch viel mehr wie eine Kulisse, die sich in die umgebenden, grünen Hügel schmiegt. Nur ist in Karlsbad nichts Kulisse. Alles ist echt. Echt sehenswert.

Zwischen grünen Hügeln: Die Altstadt von Karlsbad vom Aussichtsturm Diana aus gesehen.

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