Die Seestadt Bremerhaven ist eng mit dem Wasser verzahnt. Allein ihrer Lage am tiefen Wasser der Außenweser verdankt sie überhaupt ihre Existenz und noch heute ist die Hafenwirtschaft ihr Fundament. Die Häfen Bremerhavens lassen sich am besten vom Wasser aus erkunden.
Die „Dicke Pötte Tour“ führt von Neuen Hafen in die Außenweser, über die Columbuskaje mit dem Kreuzfahrtterminal zum Containerhafenl. Bei passendem Wasserstand wir zusätzlich noch eine Seehundsbank angefahren.

Bremerhavens Hafenanlagen an der Weser
Die Bremerhavener Hafenanlagen an der Weser erstrecken sich nördlich der Bremerhavener Innenstadt, von der
- Seebäderkaje im Süden,
- über die Columbuskaje im Zentrum
- und der Stromkaje am Containerhafen im Norden.
Dazwischen befinden sich drei Zugänge zu den tidefreien Hafenbecken:
- Sportbootschleuse im Süden (Neuer Hafen)
- Kaiserschleuse im der Mitte (Kaiserhafen)
- Nordschleuse im Norden (Nordhafen)
Während in den Hafenbecken überwiegend Stückgut umgeschlagen wird, z.B. ca. 4 Millionen PKW pro Jahr, wird dienen die Kajen an der Außenweser vor allem dem Containerumschlag, neuerdings auf wieder verstärkt der Passagierschifffahrt, der Kreuzfahrtindustrie.
Dicke Pötte Tour
Die Weserrundfahrt beginnt an der Westkaje des Neuen Hafens, gegenüber des Strandhaus‘. Hier liegt, wenn sie nicht gerade unterwegs ist, das kleine Fahrgastschiff MS.Geestemünde. Die Geestemünde hat zwei Decks, ein überdachtes Oberdeck und ein geschlossenes Unterdeck mit Bar und großen Fenstern – unterwegs gibts schließlich viel zu sehen.
Columbuskaje
Zunächst müssen wir vom gezeitenfreien Neuen Hafen in die tideabhängige Außenweser gelangen. Dazu gilt es die Sportbootschleuse zu passieren. Also rein in die Schleuse, Wasser rein oder raus, raus aus der Schleuse. Ziemlich langweilig und in jedem Fall total zeitraubend. Von mir aus könnte die Geestemünde einfach an der Seebäderkaje fahren. Allerdings der einzige negativaspekt der „Dicke Pötte Tour“ der für mich schönsten Hafenrundfahrt in Bremerhaven.

Nach der Schleusung fahren wir eine Kurve gen Norden, in Richtung des Container-Terminals. Zunächst passieren wir die Kaiserschleuse, anschließend die Columbuskaje. Einen historischem Ort, denn hier betrat 1958 kein geringerer als Elvis Presley zum ersten mal deutschen Boden. Die eigentliche Bedeutung der Kaje ist aber in ihrer Funktion als Ablegeplatz für Passasgierschiffe begründet. In den 1930er Jahren legten hier die weltbekannten Schiffe mit dem Blauen Band an. Über 7 Millionen Menschen wanderten über Bremerhaven nach Amerika aus. Der Geschichte dieser Auswanderer widmet sich das Museum „Deutsches Auswanderer Haus“ am Neuen Hafen.
Seit einige Jahren legen an der Columbuskaje wieder Kreuzfahrtschiffe an. Hierzu wurde das Columbus-Cruise-Center Bremerhaven errichtet. 2017 wurden hier 165.000 Passagiere abgefertigt. Im Sommerhalbjahr liegt hier fast immer ein Kreuzfahrtschiff, manchmal sogar vier auf einmal.
Container-Terminal Wilhelm-Kaisen
Das Ende der Columbuskaje wird von der Nordschleuse markiert, dem nördlichsten Zugang zum Bremerhavener Innenhafen. Mit etwas Glück kann man hier einen großen Autofrachter beim schleusen oder wenden beobachten.

Hinter der Nordschleuse beginnt das Containerterminal. Der Bremerhavener Containerhafen ist zweitgrößte Deutschlands und unter den Top 25. weltweit, ein sogennanter Tiefwasserhafen. Er ist tideunabhängig, für Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 12,80m erreichbar, tideabhängig vergrößert sich dieser auf 14,50m. Somit können die größten Containerschiffe Bremerhaven anlaufen.

Die Stromkaje, die Kante des Terminals an der Außenweser ist ca. 5km lang, besitzt 14 Liegenplätze und hat einen Containerstellfläche von rum 3km².
2016 wurden hier 3,24 Mio Container (5,53 Mio TEU) mit einer Gesamtmasse 57,6 Mio t umgeschlagen. Der Hafen ruht nie, eigentlich ist hier immer etwas los. Man muss schon außerordentliches Pech haben wenn an der Stromkaje kein Containerriese liegt.
Am Nordende der Kaje erreichen wir schließlich den Nordrand Bremerhavens sowie den Nationalpark Wattenmeer. Seit einige Jahren sogar Weltnaturerbe der Unesco. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die offenen Nordsee und bei passendem Wasserstand wird noch eine nahe Sandbank angefahren auf der sich Seehunde beobachten lassen. Anschließend geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Von den drei Hafenrundfahrten in Bremerhaven ist mir die „Dicke-Pötte-Tour“ die liebste. Die Fahrt auf der Außenweser vermittelt mehr von der“großen weiten Welt“ als die etwas „beengten“ Hafenbecken. Die Kommentare des Kapitäns sind immer informativ und aktuell nur einen witzigen Scherz sollte man von einem Norddeutschen nicht erwarten.
Fahrplan und Preise
Die Geestemünde fährt zwischen Ende März und Anfang November täglich um 14 Uhr. Von Ende Juni bis Anfang September zusätzlich um 11 Uhr. Das Schiff liegt an der Westkaje des Neuen Hafens, gegenüber des Strandhaus‘.
Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden, der Preis für einen Erwachsenen beträgt 11€ (Stand 2018).
Übersicht – Columbus Cruise Center Kreuzfahrtterminal Bremerhaven
Hafenrund- und Ausflugsfahrten auf dem Wasser in Bremerhaven
Rundfahrt Überseehafen – Rundfahrt Fischereihafen – Weserrundfahrt „Dicke Pötte Tour“
Tagesfahrt nach Bremen – Weserfähre nach Blexen – Helgolandverbindung
siehe auch:
- Dicke Pötte Tour (extern)