Mein Tagesziel ist das kleine Bauerndorf Tabland. Doch auch der Weg ist das Ziel. Nach etlichen Kilometern auf deutschen Autobahnen und meist noch öden, spätwinterlich grün-braunen Tälern in Österreich ändert sich das Landschaftsbild hinter dem Reschenpass markant. Zeit die Anreise etwas gemächlicher angehen zu lassen, hier und da einen Zwischenstop einzuschieben. Zwar herrscht rund um den halbvollen Reschensee in 1.500m Seehöhe noch kein Vollfrühling, doch Sonnenschein, türkisblaues Wasser und ein grandioser Blick auf das Ortlermassiv drängen dies schnell in den Hintergrund.
Am späten Nachmittag erreiche ich dann mein Ziel. Dieses liegt etwas erhöht, gegenüber der Einmündung des Schnalstals, im unteren Vinschgau – inmitten von Apfelplantagen. Hier ist der Frühlingseinzug bei Temperaturen um 20°C bereits vollzogen. Doch auch ein wenig Trübsahl muss erlaubt sein. Der viel zu warme Winter brachte die Apfelbäume verfrüht zur Blüte, ein Frosteinbruch machte diese dann wieder zunichte. Ein Großteil der Ernte – gefährdet. Dazu kommt noch die Trockenheit. Im gesamten Winter gab es kaum Niederschlag.
Selbst auf den umgebenden Bergen liegt kaum mehr Schnee. Südseitig sind die Hänge bis fast 3.000m aper – ein Trauerspiel. Wärmeres Klima hat einfach nur Vorteile…
