Nach einer halbwegs erholsamen Nacht und einem durchschnittlichen Frühstück im Hotel Edda Skógar machen wir uns wieder auf den Weg. Natürlich haben wir uns wieder ein straffes Tagesprogramm auferlegt. Unser erstes Ziel ist die Halbinsel Dyrhólaey westlich von Vík.
Das Wetter ist nicht ganz so „gut“ wie am Vortag, ein typisch isländischer Sommertag. Es regnet und stürmt bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C. Ungemütlich aber auch das gehört zu einer Islandreise dazu. Passend gekleidet spielt die Witterung letztlich kaum noch eine Rolle. Klar wäre uns aber trockenes Wetter lieber gewesen…
Dyrhólaey
Klippen & Trolle

Die Halbinsel Dyrhólaey ist der Rest eines alten Vulkans und überragt das umgebende Schwemmland um über 100m. Auf den Klippen mischen sich Regen, Wind und Gischt zu einem ungemütlichen etwas. So ist Island. Optisch bleibt aber alles im Lot. Im Westen liegen die bekannten Felsentore, die man bei gutem Wetter sogar mit einem Boot durchfahren kann. Im Westen dagegen der Strand Reynisfjara – aufgrund seiner unberechenbaren Brandung, einer der gefährlichsten Orte auf Island.
Hinter dem Strand zeigen sich die Felsnadeln von Reynisdrangar. Hierbei handelt es sich um die Überreste der Trolle Skessudrangur, Landdrangur und Langsamur die beim Versuch ein Schiff an Land zu bringen versteinert sind ;-).
Papageientaucher
In den Felsen von Dyrhólaey befindet sich auch eine größere Kolonie von Papageientauchern. In der Kolonie der nur scheinbar tolpatschigen Vögel herrscht stetiges Treiben. Der Hauptfelsen der Kolinie ist leider abgesperrt, zum Schutz der Tiere, leider hält sich nicht jeder „Tierfreund“ auf der Jagd nach Bildern daran. Macht derartige Absperrungen überhaupt erst nötig. Aufgrund des starken Windes sind mir mit dem Teleobjektiv leider keine scharfen Bilder von putzigen Papageientauchern gelungen.
Weiter nach Vík
18 Kilometer hinter den Klippen von Dyrhólaey passieren wir die kleine Stadt Vík. Die südlichste „Stadt“ auf der isländischen Hauptinsel mit rund 330 Einwohnern. Trotz seiner geringen Größe ist das Örtchen ein wichtiges Versorgungs- und Dienstleistungszentrum der Region Mýrdal. Die nächstgrößeren Stadt sind, im Westen ist Hvolsvöllur (80km, 900 Einwohner) und im Osten Höfn (270km 1.600 Einwohner) – unser Tagesziel. In Vík decken wir uns daher noch mit Lebensmitteln ein und machen den Tank voll.

Durch den Mýrdalssandur
Hinter Vík í Mýrdal reichen die Berge des Hochlandes fast bis an die Ringstraße heran. Anschließend durchqueren wir den Mýrdalssandur, eine weite, blumenbestandene Schotterebene.
Das Gebiet ist fast unbewohnt. Kaum ein Haus säumt die Straße. Gelegentlich sehen wir einige Pferde und Schafe. Aufgrund des ungemütlichen Wetters verzichten wir auf längere Stops.
Lavafeld Eldhraun
Das Wetter wird besser. Erst lässt der Wind nach, anschließend der Regen. Später ist es ganz trocken.

Gute 50 Kilometer hinter Vík durchqueren wir das riesige Lavafeld Edhraun – Feuerlava. Die Lava stammt aus der Laki-Eruption im südlichen Hochland im 18. Jahrhundert. Durch den Ausbruch wurden über 12 Kubikkilometer Lava gefördert und abgelagert. Heute dehnt sich das, inzwischen mit Moos überwachsene Lavafeld, auf beiden Seiten der Ringstraße, bis in die Unendlichkeit aus. Eine unwirtliche, gelb-grüne, mystische Landschaft. Das Moos ist sehr empfindlich und benötigt in diesem Klima und auf diesem Untergrund Jahrzehnte um zu gedeihen.
Fjaðrárgljúfur
Kaum 15 Kilometer hinter dem Lavafeld findet sich die durch zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen bekannte Schlucht Fjaðrárgljúfur. Der bizarre Canyon enstand und ensteht durch den Fluss Fjaðrá. Die Kraft des Wassers hat sich, ausgehend von den Eiskappen im Isländischen Hochland, innerhalb von Jahrtausenden, einen Canyon in das Palagonitgestein gefressen. Heute ist Fjaðrárgljúfur bis zu 100m tief und zwei Kilometer lang.
Anschließend fahren wir in Richtung der Auslassgletscher des Vatnajökulls, dem größten Gletscher Europas.
Island – Auf der Ringstraße 2018 – Übersicht
Schöner Blog und tolle Bilder! Reisen ist zwar überhaupt nicht mein Thema, but who cares 😉
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Neben der Frage wie ich, ohne mehr Platz zu verbrauchen, mehr CDs und Platten unterbringen kann (und das ganze auch noch gut aussieht) sind Reisen schon ein schönes Thema. Auf langen Autofahrten durchs nichts kann man übrigens auch toll Musik hören und erfahren ;-).
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