Plastikmüll, vor allem im Meer, ist nach dem Klimawandel wahrscheinlich das große Thema des 21. Jahrhunderts.
Leider wird dieses Thema, vor allen in sogenannten „Alternativen Medien“ und den (Hass)Kommentarspalten diverser Nachrichtenportale zu einem Thema von Entwicklungsländern verklärt. Der Blick in deutsche Straßengräben genügt um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Praktisch überall, findet sich Müll. In allen Weltmeeren, an allen Küsten und Stränden findet sich Plastikmüll – wenn auch in unterschiedlicher Konzentration aber natürlich auch in- und Müll aus Deutschland.

Plastikmüll in Meer – auch ein deutsches Problem
An sich ist Plastik ein ziemlich praktischer Werkstoff. Die Tasten der Tastatur in die ich gerade hämmere bestehen daraus, die Verschalung des Monitors auf den ich starre… Die heutige Welt besteht aus Plastik.
Unpraktisch ist allerdings, dass der Großteil des Plastiks als Verpackungsmaterial, meist Einweg, verwendet wird und Kunststoffe eine Ewigkeit benötigen um natürlich abgebaut zu werden. Im Optimalfall landet das Plastik also gleich danach in der Mülltonne. Anschließend wird der Müll „verwertet“, in Energie umgewandelt (verbrannt), recycelt oder aber exportiert. Sind die ersten beiden Fälle noch nachvollziehbar verlieren sich die Wege des, oft in Entwicklungsländer, verbrachten Plastikmülls irgendwann. Deutschland ist der viertgrößte Müllexporteur der Welt. Der verantwortungsvolle Umgang mit unserem Wohlstandsmüll ist in jedem Fall nicht gewährleistet – und genau das ist unsere Verantwortung. Aus den Augen, aus dem Sinn. Oft landet es auf wilden Müllkippen, irgendwann im Meer.
Immer Meer Müll in den Meeren
Rund 9 Milliarden Tonnen Plastik hat die Menschheit bislang erzeugt. Nur 9% davon wurden recycelt, 12% verbrannt. Die übrigen 79%, 7,1 Milliarden Tonnen landeten im besten Fall auf Müllhalden, eine beachtliche Menge aber irgendwo in der Natur, von wo aus es früher oder später ins Meer gelangt. Vor allem in Ländern mit mangelhafter Müllentsorgung in Afrika und Asien. 100 Millionen Tonnen treiben bereits in den Weltmeeren. Dort stellt es nicht nur eine Gefahr für die Fische, Vögel und Meeressäuger dar. Auch in den Mägen der 2014 in der Nordsee und vor Cuxhaven gestrandeten Pottwalen fanden sich große Mengen Plastik. Letzlich gelangt der Müll, zu kleinsten Partikeln zerrieben, als kaum sichtbares Mikroplatik, in die Nahrungskette, ins Trinkwasser und damit schließlich auch in unseren Mägen.
Doch dieses Mirkoplastik stammt nicht nuraus achtlos weggeworfenem „Müll“. In Deutschland machen wilde Müllkippen nur 1/3 der „Plastikemissionen“ aus. 330.000 Tonnen pro Jahr gelangen allein in Deutschland, meist unsichtbar, direkt als Mikroplastik in die Umwelt. Vor allem als Reifenabrieb, aber auch durch das Waschen von Kunstfaser-Textilien, durch Kosmetika, die Nutzung von Kunstrasensportstätten und den Abrieb von Schuhsohlen. Es ist an der Zeit etwas zu verändern.
Müll ist tatsächlich ein mindestens so ernsthaftes Problem wie der Klimawandel. Es ist gut, dass es zunehmend ins Bewusstsein der Menschen gelangt. Lösungen sind gefragt. Und da tut sich auch was… Kunstoff muss unbedingt im wiederverwertbaren Kreislauf bleiben.
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Da stimme ich zumindest beim sichtbaren Plastikmüll zu. Bei direkt emittierten Mirkoplastik ist das schwieriger, wie will man Reifenabrieb verhindern? Wie bei Kunstfasern? Schuhen? Eine Schwierige Geschichte.
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„120.000 Tonnen Reifenabrieb werden pro Jahr in Deutschland in Umlauf gebracht.“ (Quelle: Quarks.de). Das Zeug landet letztendlich im Boden, im Meer, in der Nahrungskette, im Menschen.
Das ist krass! Man sollte Autos komplett abschaffen. Die Nachteile wie Umweltverschmutzung, der enorme Flächenverbrauch und die Verunfallung wiegen ökonomisch wohl bald mehr als sie Vorteile. Schade, dass wir uns nicht beamen können. Da war Scotty in den 60ern schon weiter! 😁
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ein großes Thema der letzten Jahre !! Ich denke Griechenland steht da ganz vorne mit dabei ! Habe auch sehr schlechte Erfahrungen auf der Insel Korfu gemacht . Müllentsorgung einfach mangelhaft !
Auch gehören die Plastikbecher in All Inclusive Hotels verboten. Speziell in südlichen Länder. Die Hotel liegen ja meistens in Strandnähe und bei den Mengen Touristen gelangen mit Sicherheit viele auch im Bereich Strand und Meer !!!! Auch hier wieder Griechenland ganz vorn dabei !!!
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Solche Dinge wie Plastikbecher gehören eigentlich generell verboten. Warum Hotels und Gasttätten überhaupt welche verwenden, erschließt sich mich nicht (vermutlich ist es die Zeitersparnis beim Spülen).
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Müll, vor allem Plastikmüll ist ein globales Problem. Egal wo ich die letzten Jahre war, ob auf den Seychellen, Mauritius, dem Oman oder in Thailand, überall lag Plastikmüll, sogar in der Wüste.
Das Bewusstsein für den Müll muss sich Weltweit ändern und viele Einwegteile sind schlicht überflüssig. Es ist müßig zu sagen, als ich jung war mussten wir nicht ständig trinken, Kaffee auf der Straße aus einem Becher? Unmöglich!
Sicher, die Zeiten ändern sich, aber etwas mehr Disziplin wäre nicht schlecht.
Und wieso exportieren wir unseren Müll, es muss doch möglich sein, den hier zu verwerten.
Lieben Gruß, Ewald
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Ja, der Müll ist überall, leider. Letzlich hat der Mensch immer seinen Müll verteilt, nur war er früher natürlichen Ursprunsg und damit abbaubar.
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Ja, den Plastik Müll verursachen wir. Und wir verbringen ihn auch in die Umwelt, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen.
Wir haben ein sehr gut funktionierendes Abfallsystem, schmeißen unseren Dreck aber trotzdem auf die Straße, in den Wald, ins Wasser.
Bei uns gibt es Tage, an denen Kinder! den Abfall auflesen und überwiegend ist es Plastik.
Ich hoffe, unsinnige Plastik Dinge, wie Kaffeekapseln, Becher, Tüten usw usf werden schlicht verboten.
Auf die Einsicht von Menschen zu hoffen, scheint mir vergebene Müh.
Danke für deinen aufschlussreichen Bericht und die verstörenden Bilder.
Liebe Grüße, Brigitte
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Ich glaube leider auch nicht daran, dass sich groß etwas ändern wird. Wer nicht in der Lage ist seinen Müll in die Tonne zu werfen, dem ist nicht zu helfen :-(.
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😕
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Vielen Dank für diesen wichtigen und interessanten Beitrag! In den obigen Kommentaren finde ich viel von meinen Beobachtungen und Einschätzungen wieder.
In der letzten Woche erschien ein längerer Artikel ( wieder einmal ) zu dem Müllproblem am Mount Everest -> der „höchsten Müllkippe“ der Welt. Hinter diesem Link findet sich ein Tagesschaubeitrag zu dem Thema https://www.tagesschau.de/ausland/mount-everest-muell-101.html
Oder … ein kleiner Videofilm einer Surferin auf Bali kursierte vor einiger Zeit im Netz. Vor lauter Plastikmüll kam sie gar nicht zum Surfen, sie sammelte vor laufender Kamera den Müll ein und die Surffreude war dahin.
Aus China und anderen asiatischen Ländern kommt übrigens unser Müll, den wir bisher dorthin verlagerten, zu uns nach Deutschland zurück. Nun überlegt man sich hier, was macht man aus dem Plastikabfall. U.a. werden Plastikpellets daraus hergestellt, die wiederum für die Herstellung neuer Plastikprodukte benötigt werden: insbesondere von China. Was für eine Welt!
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Hat dies auf Wasser und Eis rebloggt und kommentierte:
Heute ist „Tag des Meeres“ – Grund genug diesen Beitrag einmal mehr in Erinnerung zu rufen, denn die Situation ist nahezug unverändert.
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