Folgen der Flussvertiefung: Ein neuer Strand an der Weser

Seit vielen Jahren zieht es uns im Sommer zu den Weserstränden von Oberhammelwarden und Käseburg. Entsprechend lange dokumentiere ich auch an dieser Stelle die Veränderungen des Strandes. Das heißt vor allem: Sandverluste, Verschlickung und Uferabbrüche. In den letzten Jahren gab es bei normalem Hochwasser kaum noch freie Sandflächen, bei Niedrigwasser zeigte sich das ganze Ausmaß der zunehmende Verschlickung. Kleine Priele fraßen sich tiefer und tiefer in die Uferböschung, erreichten hier und da sogar schon den Deichfuß.

Auf dem „neuen“ Strand liegt eine lange Pipeline, die das aus der Weser aufgesaugte, Wasser/Sand-Gemisch zum Zielort transportiert. Dort wird es dann mit schwerem Gerät verteilt. Ein neuer Weserstrand entsteht – auf Zeit.

Neuer Sand für den Strand

Die Ursachen liegen im übertiefen Strom, die Folge von 150 Jahren Wasserbau. Durch die große Tiefe sind die Böschungen und Ufer steil. Der Flussquerschnitt unnatürlich. Der Strom versucht daher ein natürliches Gleichgewichti herzustellen: ein breiteres Flussbett mit flachen Böschungen. In der Folge kommt es zu Uferabbrüche und erheblichen Sandverlusten. Würde man der Natur freien Lauf lassen, wären irgendwann auch die Deiche in Gefahr. Um den entgegenzuwirken wird an den Ufern von Zeit zu Zeit Sand aufgespült. Sand, den der Fluss selbst von den Ufern in sein übertiefes Bett verlagert hatt. Ein teurer aber notwendinger Kreislauf aus Menschenhand – so man den riesigen Frachtschiffen eine Fahrtmöglichkeit ins Binnenland erhalten möchte. Es wird interessant, wie lange der Sand an Ort und Stelle verbleibt, wie lange es dauert, bis ein Großteil der Mühe durch Strömung und Wellen wieder abgetragen ist.


siehe auch:


Externe Verweise:

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