Tausendachthunterfünfzig Höhenmeter am Stück
Ein klarer kalter Wintertag in Malga Ciapela.. Nur wenige, dünne, Schönwetterwolken sprenkeln den Himmel. Auf der Erde die bizarren, weiß gezuckerten Felsnadeln der Dolomiten. Direkt vor mir, ihre Königin, ihr höchster Gipfel, der gewaltige Felsklotz der Marmolata, 3.343m.
Der Gipfel liegt mittendrin im größten Skipassverbunds Europas, Dolomiti Superski – und ist auch via Seilbahn erschlossen. Erreichbar ist die Marmolata entweder direkt ab Malga Ciapela, wo die Seilbahnkette beginnt, oder aber per Skiabfahrt von der Portavescovo und damit auch von der Sella Ronda.

Gletscherskigebiet Marmolata
Die Marmolata (ital. Marmolada) trägt den einzig größeren Gletscher der Dolomiten (Ghiacciaio della Marmolada). Erschlossen wird der Gipfel durch eine spektakuläre Seilbahnkette die in drei Sektionen von Malga Ciapela (1.482m) bis zum Punta Rocca (3.265m) führt. Zurück zum Ausgangspunkt geht es über eine fast 8,5 km lange Abfahrt, mit 1.780 Höhenmetern, die Bellunese, respektabel.
Im unteren Bereich der Abfahrt finden sich noch zwei Schlepplifte sowie eine Sesselbahn die als Rückbringer in Richtung Portavescovo/Arraba dient.

Vom einstigen Sommerskibetrieb zeugen inzwischen nur noch Ruinen. Die Marmolata ist ein reines Winterskigebiet geworden. Als letztes Überbleibsel früherer Planungen dreht der betagte Korblift Fedaia weit abseits im Sommer seine Runden. Die kapazitätsstarken Anlagen sorgen dafür, dass die Marmolata stets gut besucht ist. Trotzdem sind Wartezeiten, auch längere, an der Talstation die Regel. Auf der einzigen Abfahrt hinunter ist man entsprechend nicht allein, die Naturschneepiste oberhalb der Baumgrenze schnell abgerutscht. Darüber hinaus ist der Nordhang im Winter meist sehr schattig.

Die Marmolata bildet bei weitem dem höchsten Punkt des Sella Ronda Gebietes. Trotz dieser Tatsache, der Sicht über das Dolomitenmeer, fand ich das Panorama andernorts spektakulärer. Gipfel wie zum anfassen gibt es hier oben keine. Wie auch immer, 8.500m Abfahrt auf 1.780 Höhenmeter – das sollte man mal gemacht haben.
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