Vorweihnachtsski in Winterberg

Fast schon traditionell verbringen wir die Vorweihnachtszeit im Hochsauerland. Ausschlaggeben war einst die vergleichsweise geringe Entfernung und die Lage zur Heimat – denn im Anschluss stehen wie immer die Weihnachtstage an. Inzwischen ist es mehr als das. Es ist eine Reise in eine Region die wir bestens kennen, eine in der wir bereits fast alles gemacht und gesehen haben. Das heißt vor allem eins: Kein unterschwelliger Druck etwas zu verpassen, keine Pflicht etwas zu unternehmen – einfach abschalten. Erholung pur im Landal-Park Winterberg, der auch nach 10 Jahren noch nicht abgewohnt ist.

Skifahren im Mildwinter

Noch vor 10 Jahren war ich beinahe an jedem Wochenende im Sauerland. Im Winter zum Skilaufen, im Sommer zu wandern und entdecken. Das hat sich in der jüngeren Vergangenheit stark verändert, auch wohnortbedingt. Das ist allerdings nicht der einzige Grund. Wirklich schönes Winterwetter, viel Schnee – also ein echtes Winterwonderland gab es in den vergangenen Jahren immer seltener. Bei Nebel und matschigen Pisten lasse ich heute die Ski im Keller stehen. Im letzten Vorweihnachtsurlaub in Winterberg kam so etwa auch kein Skitag zustande. Natürlich spielt auch eine gewisse Sättigung eine Rolle, gefühlt kenne ich in den Sauerländerskigebieten jeden Baum und jede Bodenwelle. Doch diesmal war alles anders.

Das Skiliftkarussell Neu entdeckt

Auf den südexponierten Abfahrten lacht auch im Dezember ganztägig die Sonne. Da macht auch der Schneewittchenhang Spaß – und wie. Noch fragen?

Im vorletzten Winter hat meine bessere Hälfte das Skifahren gelernt. Dies ist unser erster gemeinsamer Besuch in Winterberg – zum Skifahren.
Das Wetter war wenig winterlich, der Anfang Dezember reichlich gefallene Schnee ist bis auf Reste abgeschmolzen. Dauerregen hat die umgebenden Hänge und Hügel in eine Matschlandschaft verwandelt. Doch der auf den Pisten noch reichlich vorhandene Kunstschnee ermöglicht ein unbeschwertes Skivergnügen – kaum zu glauben. In den letzten Jahren hat das Skiliftkarussell, was seine Schneitechnik angeht, noch ein mal aufgerüstet. Dem Klimawandel und milden Wetter wird und kann man so noch mittelfristig trotzen. Trotzdem sind die neuesten Errungenschaften, die „Scherbeneismaschinen“, die auch bei Plusgraden so etwas wie Schnee, eher Crushed-Ice auspucken ein echter Ausdruck der Hilflosigkeit – und leider auch nicht besonder schön zu fahren.

Wie auch immer, die Sorgen sind zuhause geblieben. Zusammen mit meiner besseren Hälfte entdecke ich das Skiliftkarussell Winterberg noch einmal neu. Auch der Wettergott hat ein einsehen. Wolken und Regen verziehen sich für einige Tage, sogar die Sonne lacht vom Dezemberhimmel. Traumhafte Tage wie aus dem Bilderbuch, sieht man mal vom fehlenden Naturschnee ab. Die trockene Luft saugt die feuchtigkeit aus dem Schnee und schockfrostet die Pisten die dann in der Sonne auffirnen – traumhaft.
Auch der Eindruck vom Skigebiet verändert sich durch die begeisterte Begleitung. Das, was ich beinahe schon im Schlaf kannte, zeigt auf ein Mal ein anderes Gesicht. Den Blick auf das, was hier auf den Hügeln des Sauerlandes erschaffen wurde. Ein echtes und großes alpines Skigebiet mit abwechslungsreichen, wenn auch meist kurzen Abfahrten aber schnellen und modernen Liftanlagen. Ein Skigebiet nicht weit von den Metroplen an Rhein und Ruhr und den Niederlanden. Ein Skigebiet in dem sehr viele Menschen Freude hatten, haben und haben werden. Dazu zählen auch wir und denken gerne an die schönen Tage zurück. Wir kommen wieder.

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