Korfu imperial: Achilleion

Korfus Schönheit und ihr ausgeglichenes, mildes Klima, lockten schon in der Vergangenheit den europäischen Hochadel und sogar Kaiser- und Königsfamilien auf die ionische Insel. So weilte die österreischische Kaiserin Elisabeth „Sissi“ sowie der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II. gerne und häufig auf Korfu. Prinz Phillip, Prinzgemahl der britischen Königin, Elisabeth II. wurde gar hier geboren.

Achilleion

Das Achilleion ist ein Palast auf Korfu, rund sieben Kilometer südlich von Kerkyra. Die Anlage wurde in den Jahren 1890-1892 durch die österreischische Kaiserin Elisabeth, bekannter und dem Namen Sissi, erbaut. Seinen Namen erhielt es nach dem griechischen Helden Achilles, welchen die Kaiserin aufgrund seiner Kraft bewunderte.

#Doppeladler Korfu
Das Wappen der Habsburger Doppelmonarchie, an einem Zaun unterhalb des Achilleon.

Der Palast unter Kaiserin Elisabeth „Sissi“

Sissi betrachtete Korfu als ihre zukünftige Heimat und bewohnte die baufällige Vorgängervilla zum ersten mal im Jahre 1888. Ein Jahr später konnte ihr Gemahl, Kaiser Franz Joseph das Grunstück erwerben. Gleich darauf beauftragte Elisabeth den Bau eines neuen Palastes. Im zugehörigen Schlosspark ließ sie sich eine Marmorskulptur, „Sterbender Achill“ aufstellen. Auch die Einrichtung und der Baustil thematisieren die griechische Mythologie. Bis zu ihrem Tod besuchte Sisi regelmäßig das Achilleion, ihr Gatte nie. Auch in einem der Sissi-Filme, mit Romy Schneider, weil die Hauptfigur zu Erholungszwecken auf der Insel.

 

Die Zeit unter Wilhelm II.

Der Deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte schon immer Interesse am Achilleion bekundet. So kaufte er die Palastanlage 1907 von den Erben der verstorbenen österreichischen Kaiserin. Wilhelm ließ den palast renovieren und funktionierte ihn in ein diplomatisches Zentrum um. Die alten Einrichtungsgegenstände wurde weitgehend ersetzt. Die Statue des sterbenden Achill ließ er versetzen und durch einer riesenhafte Statue des „siegreichen Achiles“ ersetzen.

Das Achilleon heute

Nach dem Krieg fiel das Achilleon an den griechischen Staat. Es wurde verpachtet und als Museum und Casino genutzt. 1983 übernahm es wieder der Staat. Das Achilleion war 1994 und 2003 Tagungsort eines EU-Gipfels, wofür es aufwendig renoviert wurde. Seither ist der Palast ein Museum und einer der Hauptanziehungspunkte des korfiotischen Tourismus.

Das Achilleon als Museum

Das Museum widmet sich in der Hauptsache der Epoche der Habsburger, insbesondere der österreichischen Kaiserin Sissi. Da wir erst vor einem knappen halben Jahr die Kaiserschlösser in Wien, Hofburg und Schönbrunn besucht haben, fiel das Achilleon im direkten Vergleich natürlich stark ab. Trotzdem ist der Palast für einen Urlaubswohnsitz erstaunlich imposant und in jedem Fall sehenswert. Vor allem die Gartenanlage ist toll gestaltet. Obwohl die Parkanlage vergleichsweise klein ist finden sich aufgrund ihrer Terassenförmigen Anlage, mit mehreren Ebenen, überall ruhige Ecken. Dazu bietet sich ein toller Ausblick auf das ionische Meer bis hin zur Inselhauptstadt Kerkyra.
Leider ist von der Funktion der Räumlichkeiten, trotz aller Bemühungen, samt ihrer Ausstattung nur wenig geblieben. Die Räume, Kammern und Hallen wirken auf mich ein wenig steril und leer. Das Museum bietet also in diesem Sinne keine „Zeitreise“ sondern eher eine Ausstellung. Insgesamt hatte ich mir vom Besuch des Achilleon aber mehr versprochen. Auch der allgemeine Zustand, zumindest optisch etwas baufällig, ist in meinen Augen verbesserungswürdig. Das Achilleon ist schließlich keine 150 Jahre alt. Bei den Touristenmassen die hier im Sommer durchgeschleust werden sollten die Mittel dafür vorhanden sein.


Der Eintrittspreis in das Achilleon beträgt für Erwachsene 7€ – habe ich als ein wenig zu hoch empfunden. Ein deutschprachiger Audioguide ist gegen ein Pfand erhältlich.


siehe auch: Korfu im Mai 2018 Übersichseite


siehe auch:

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