Die Ochsenkirche von Imsum wurde 1218 erbaut, der zugehörige Turm 1413. Jahrhundertelang diente er als Landmarke für die Schifffahrt. Die Kirche wurde 1895 abgebrochen, nur der Turm, ohne Helm blieb bestehen – der Ochsenturm.
Titelbild: Der Imsumer Ochsenturm auf seiner Wurt, darunter der Friedhof.
Die kuriose Geschichte des Ochsenturms
Der Standort des Ochsenturms, weitab jeglicher Ortschaft, erklärt sich folgendermaßen. Die Bewohner der drei Friesendörfer, Imsum, Weddewarden und Lepstedt konnten sich der Legende nach nicht auf einen Standort einigen – obwohl sie einen gemeinsamen Bau beschlossen hatten. Dabei kam man auf die sonderbare Idee einen Ochsen entscheiden zu lassen. Zwei gleichstarke Tieren wurden zusammengebunden und zwischen den Orten laufen gelassen. Dort wo die Ochsen sich zuerst niederlegten wurde die Kirche errichtet.
Landmarke und Seezeichen
Das Dorf Lepstedt existiert heute nicht mehr. Es versank 1717 in den tosenden Fluten der Nordsee. Die Kirche blieb, bis zu einem Blitzeinschlag 1875. Zwanzig Jahre später wurde die Kirche abgerissen. Der Ersatzbau der Kirche befindet sich in Weddewarden, heute ein Stadtteil Bremerhavens. Der Glockenturm blieb jedoch bestehen, da er als wichtige Landmarke auch als Seezeichen für die Ansteuerung Bremerhavens diente.
Der Ochsenturm heute
Heute dient der Turm weder als Seezeichen noch als Kirchturm. Stattdessen ist er nun ein Ausflugsziel, kann kostenlos bestiegen werden, verfügt über eine Aussichtsplattform. Wer die steile Holztreppe im inneren überwunden hat kann sich an einem schönen Ausblick erfreuen. Dieser reicht zwar nicht wirklich in die Ferne, aber das südliche Wurster Land, die Nordsee und der Bremerhavener Containerhafen sind gut zu erkennen. Sehr geeignet ist der Ochsenturm in jedem Fall zur Beobachtung des Schiffsverkehrs von und nach Bremerhaven.
Unmittelbar unter dem Turm befindet sich ein Parkplatz. Gelegentlich, vor allem in der Sommersaison steht hier auch ein Imbisswagen. Die Deichkrone ist mit Bänken gespickt denn vor allem im Frühsommer sind hier, bei passendem Wetter, auch herrliche Sonnenuntergänge zu bewundern.