Wie Schneesicher ist das Sauerland?

Das Sauerland ist starkem atlantischen Einfluss unterworden. Deshalb ist das Klima vergleichsweise mild und feucht. Im Vergleich zum Umland sind die Temperaturen, aufgrund der Höhe, deutlich niedriger. So liegt die mittlere Jahrestemperatur am Kahlen Asten mehr als 5°C tiefer als in Düsseldorf. Die Staueffekte, die das Gebirge als Barriere für Niederschlagsgebiete bildet, bringen etwa doppelt so ergiebige Niederschläge wie im umgebenden Tiefland. Im Winter fällt ein Großteil davon als Schnee.

Natürliche Schneesicherheit

Schnee ist wesentlich für den alpinen Wintersport. Ohne Schnee geht nichts. Grundsätzlich sind die Mittelgebirgslagen zwischen Rhein und Weser relativ schneesicher. Winter ohne nennenswerte Schneedecke, wie sie im Flachland gelegentlich vorkommen, sind hier nahezu auszuschließen. Im Gegenteil, fast jedes Jahr liegt der Schnee meist mehrere Wochen oder gar Monate lang am Stück. Die Dauer und Mächtigkeit der Schneedecke wird jedoch wesentlich von der Höhenlage beeinflusst. Entsprechend ist die Schneesicherheit in den höchsten Lagen, um 600m und darüber, am größten. Diese Hochlagen machen jedoch nur einen, auf die Gesamtfläche gesehen, geringen Teilbereich der Mittelgebirgsregion aus. Entsprechend konzentrieren sich die bedeutenden Skigebieten rund um den Kamm des Rohaargebirges, im Hochsauerland. Dennoch, auch in kalten Wintern sind durchgreifende Tauwetterlagen, bis in die höchsten Lagen üblich.

Schnesicherheit
Wahrscheinlichkeit einer Schneedecke im Winterhalbjahr auf dem Kahlen Asten

Statistische Daten

Im allgemeinen ist der Februar der schneereichste Monat. Hier treten im durschnitt die größten Schneehöhen auf. In guten Wintern türmt er sich mehr als einen Meter hoch auf, zuletzt in den Jahren 2006 und 2010. Die höchste Schneedecke in diesem Jahrhundert wurde im März 2006 gemessen, 151cm hoch türmte sich der Schnee auf dem Kahlen Asten. Die Rekordschneehöhe wurde im März 1970 mit 239cm gemessen.

In der letzten Dekade lag am Kahlen Asten an durschnittlich 113 Tagen, pro Winter, eine geschlossene Schneedecke. Für den Skibetrieb muss diese aber auch eine ausreichende Dicke haben. Je nach Untergrund und Hangneigung sind mindestens 20cm nötig. Das war in der vergangenen Dekade an durchschnittlich 71 Tagen der Fall, wobei diese Zahl zwischen 4 Tagen (2006/2007) und 129 Tagen (2008/2009) schwankte.

Im Duchschnitt fallen auf dem Kahlen Asten etwa 180cm Neuschnee pro Winter, Spitzenreiter ist der Winter 1999/2000 mit 317cm, Tabellenletzter der Winter 2013/2014 mit lediglich 76cm.

 

 

Tendenziell lässt sich sagen, das seit Beginn der 90er Jahre immer an immer weniger Tagen eine Schneedecke liegt, die dafür aber dicker ist.

Technische Beschneiung

Wie weiter oben schon beschrieben ist in den Wintermonaten, in den Hochlagen des Sauerlandes, fast immer eine Schneedecke anzutreffen. Milde Winter treten jedoch in letzter Zeit häufiger auf, auch in kalten Jahren sind Tauwetterlagen wahrscheinlich. Praktisch in jedem Winter gibt es eine Phase in der die natürlichen Bedingungen, zumindest zeitweise, keinen Wintersport zulassen. Viele Skigebiete haben für diese Zeit vorgesorgt. Leistungsfähige Beschneiungsanlagen machen die Saison halbwegs planbar, können aber auch keine 100% Schneegarantie liefern.

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