Ein Sommertag auf der Düne

Die Überfahrt von Cuxhaven zur „Hochseeinsel“ Helgoland ist selbstverständlich nur Mittel zum Zweck gewesen. Tagesziel war natürlich der kleine Helgoländer Archipel in der Deutschen Bucht. Ungewohnter Weise nicht die Hauptinsel Helgoland sondern ihre Nachbarinsel, denn in die Düne habe ich mich im letzten Jahr verliebt. Diese galt es bei wunderbarem Sommerwetter einmal zu umrunden und dabei die Küste der kleine Insel und ihre Bewohner in all ihrer Verschiedenheit zu erfahren – denn trotz ihrer geringen Größe ist die Helgoländer Düne sehr vielseitig. Da der Umfang der Düne kaum drei Kilometer beträgt, kann man sich bei dem Spaziergang reichlich Zeit lassen, immer wieder inne halten – denn hier gibt es viel zu sehen!

Nordstrand

#Düne Nordstrand
Der Nordstrand der Helgoländer Düne. Hier ist die Brandung durchaus kräftig.

Im Norden der Düne findet sich ein breiter Sandstrand mit starker Brandung. Aufgrund heftiger Strömungen ist das Baden hier nicht ungefährlich. Den Hauptbadestrand findet man daher im Süden. Die Wellen spülen immer wieder Algen und Tange an. Sie zeugen von einem, in Deutschland einmalige Lebensraum den Tangwäldern. Mit etwas Glück finden sich auch Fossilien oder Kreide. Dabei handelt es sich um Reste und Bestandteile des ehemaligen Wittenkliffs welches die Düne einst mit der Hauptinsel verband.

Aade – Kiestrand auf der Ostseite

Den Osten der Düne bildet die sogenannte Aade. Ein steilabfallender Kiesstrand. Das Meer und die Gezeiten nagen beständig an diesem Abschnitt, lagern den Kies um und verändern die Küstenlinie. Die Aade sieht an keinem Tag aus wie an einem anderen. Sie ist in stetigen Wandel. In letzter Zeit überwiegt hier aber der Landabtrag, die Düne wird kleiner. In den Kiesfeldern der Aaade findet sich auch der berühmte rote Feuerstein. Dieser kommt nur auf Helgoland vor und ist ein beliebtes Souvenir. Geschliffene Exemplare können fast in jedem Geschäft auf der Hauptinsel erworben werden.
Direkt hinter der Uferkante brüten die Möwen in den Dünen und ziehen ihren Nachwuchs groß – diesen Bereich am besten nicht betreten.

Flughafen Helgoland-Düne

Auf der Düne liegt der kleine Flugplatz Helgoland-Düne. Nur hier findet sich eine ausreichend große, flache Fläche, welche die Anlage einer Landebahn erlaubt. Wobei groß relativ ist. Die Landebahnen sind sehr kurz und erfordern wohl einiges an Flugerfahrung – auch in Verbindung mit dem häufig starken Wind. Die Haupteinflugschneise des Flugplatzes liegt direkt über dem Südende der Aade. Hier sausen die Flugzeuge, in geringer Höhe, über den Strand.

Tief fliegendes Flugzeug in niedriger Höhe über dem Strand der Helgoländer Düne.
Die Einflugschneise des kleinen Helgoländer Flughafens liegt direkt über dem Strand.

Südstrand – der Robben- und Badestrand

Die Südküste der Düne bietet wie das Nordufer einen Sanstrand, zugleich  den Hauptbadestrand Helgolands. Neben einem bewachten Strandabschnitt findet man hier (meistens) die größte Robbenkolinie des kleinen Archipels sowie die inzwischen wohl größte Kegelrobbenkolonie der Welt. Vor allem im Frühjahr liegen hier bis zu 1000 Kegelrobben. Menschen und Meeressäuger in Eintracht an einem Badestrand – das ist in Deutschland einmalig.

#Südstrand Düne Robbenkolonie
Die große Robbenkolonie am Süd- und Badestrand der Düne. Im Hintegrrund das Helgoländer Unterland. Im Sommer liegen auf der Düne überwiegend Seehunde. Diese bringen im Frühsommer ihre Jungen zur Welt- die Heuler.

Auf der Düner gilt, bitte mindestens 30 Meter Abstand zu den Meeresäugern halten. Mit etwas Glück nähern sich die Tiere aber im Wasser, von selbst, auf eine geringere Distanz so dass man sogar neben ihnen schwimmen kann. Aber Achtung, die Robben sind keine Kuscheltiere! Die Tiere sind durchaus wehrhaft.


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2 Antworten auf „Ein Sommertag auf der Düne

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