Hafenrundfahrt durch den Fischereihafen

Die Seestadt Bremerhaven ist eng mit dem Wasser verzahnt. Allein ihrer Lage am tiefen Wasser der Außenweser verdankt sie ihre Existenz und noch heute ist die Hafenwirtschaft ihr Fundament. Die Häfen Bremerhavens lassen sich am besten vom Wasser aus erkunden. So auch der Fischereihafen im Süden der Seestadt.

Der Bremerhavener Fischereihafen

Der Hafenkomplex des Bremerhavener Fischereihafens erstreckt sich südlich der Bremerhavener Innenstadt, von der Geestemündung in Norden bis zur Stadt- und Landesgrenze im Süden. Dabei gliedert er sich in mehrere Hafenbecken die Parallel zur Weser im Westen erstrecken. Einst schlug hier das Herz der deutschen Hochseefischerei. Seit ihrem Niedergang in den 1970er Jahren wird hier überwiegend Tiefkühlfisch angelandet. Weiterhin dienen die Hafenanlagen heute der Freizeitschiffahrt mit mehreren Yacht- und Sportboothäfen, dem Umschlag von Schüttgutt sowie dem Bau- und der Reparatur von Schiffen. Auch der Tourismus spielt inzwischen eine wichtige Rolle. Vieles auf der Tourimeile im Schaufenster Fischereihafen ist aber Touri-Nepp.

Der Fischereihafen ist ein Schleusenhafen. Die Doppelschleuse im Norden trennt den Hafen von der Außenweser im Norden, hält die Hafenbecken Tidenfrei und sorgt so für einen konstanten Wasserstand in den Hafenbecken. Ein großer Teil des Hafens war früher einmal ein Arm der Weser. Dieser wurde zum Hafenbau und Küstenschutz abgedämmt. Damit aber genug zum Fischereihafen, dieser soll hier nur am Rande das Thema sein. Wer sich näher für den Hafen interessiert wird an andernorts fündig.

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Eine der großen, ehemaligen Packhallen im Bremerhavener Fischereihafen.

Mit der MS. Dorsch durch den Fischereihafen

Die Barkasse M.S. Dorsch legt am Schaufenster Fischereihafen hab. Dieser liegt am Ende des Hafenbeckens „Fischereihafen I“, heute zum überwiegenden Teil ein Museumshafen. Das Schiffchen ist nicht besonders groß, aber gemütlich. Zwei Drittel des Passierraumes sind überdacht, im hinteren Teil sitzt man draußen. Natürlich braucht hier niemand zu verdursten, also ja, es gibt auch Bier.
Die Fahrt führt zunächst in Richtung Norden, durch den Schleusenhafen zum Südende der Doppelschleuse. Jedes Schiff das in den Fischereihafen ein- und ausfahren möchte muss hier durch.

Zwischendurch gibt der Kapitän, äh der „Gabiteen“ immer mal wieder ein paar Informationen durch, in typisch norddeutscher Tonart. Im Prinzip schnackt er die ganze Zeit. Vieles hört sich auswendigelernt an und ist es bei der Vielzahl der Touren wohl auch. Da der Norddeutsche ansich eher wortkarg ist kommt vieles ziemlich trocken rüber – ist aber humorvoll und durchaus auch interessant. Eben einfach Original.

Rundfahrt durch den Fischereihafen

Vom Schleusenhafen geht es dann durch den Hafenkanal, vorbei am Alfred Wegener Instiut, in den Handelshafen. Ich vergaß zu erwähnen das hier überall der ein oder andere Kahn steht und unser „Kabiteen“ und „Steuermann“ über jedes davon etwas zum Besten geben kann. Nach Osten zweigt der Hauptkanal ab, wo sich heute ein Yachthafen befindet. Früher ging es von hier aus noch weiter bis zum Holzhafen. Der Holzhafen, heute der Ententeich eines mittelgroßen Parks, war frühe ein richtiges Hafenbecken.
Anschließend geht es zurück durch den Hafenkanal, an unserem Ausgangspunkt vorbei in den Fischereihafen II. Hier wird noch heute Fisch umgeschlagen, heute überwiegens Tiefkühlfisch der in den riesigen Kühlhäusern eingelagert- und weiterverarbeitet wird. Die meisten in Deutschland verkauften Fischstäbchen werden hier hergestellt. Die großen alten Fischhallen stehen hingegen unter Denkmalschutz.

Leuchhturm Brinkamahof Nordsee Yachting
Der Leuchtturm Brinkamahof vom Wasser aus gesehen (Hafenrundfahrt 2014).

Leuchtturm Brinkamahof

Während die Ostseite des Fischereihafen II von Kajen geprägt ist, liegt auf der Westseite eine Marina bzw. ein Yachthafen. Hier hat auch der alte Leuchtturm Brimkamahof seine letzte Ruhestätte gefunden. Sein alter Standort, das Fort Brikamahof vor Weddewarden wurde im Zuge des Containerhafenausbaus überbaut.

Im Süden teilt sich das Hafenbecken in den Luneorthafen im Westen und den Labradorthafen im Westen. Auf der dazwischenliegenden Landzunge liegt die Bredo-Werft mit ihren vier Schwimmdocks. Die Bredo-Werft ist gefragt, ständig werden hier Schiffe überholt, z.B. von der Deutschen Marine. Seit einiger Zeit liegt hier kein geringeres SChiff als die „Gorch Fock“ und das wird wohl auch noch einige Zeit so bleiben. Anschließend geht es an der Kaje entlang, zum Ausgangspunkt, dem Schaufenster Fischereihafen.

Von den drei Hafenrundfahrten in Bremerhaven finde ich die durch den Fischereihafen am interessantesten – auch wenn mir die „Dicke-Pötte-Tour“ wegen der Umgebung, der Fahrt auf der Außenweser grundsätzlich besser gefällt. Der „Gabiteen“ ist mit Herzblut dabei, nicht nur zum geldverdienen und das merkt man.

Fahrplan und Preise

Die MS. Dorsch fäbrt zwischen April und Oktover zweimal-, zwischen Mai und September viermal täglich ab dem Anleger im Schaufenster Fischereihafen.
Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und 20 Minuten, der Preis für einen Erwachsenen beträgt 9€ (Stand 2018).

Hafenrund- und Ausflugsfahrten auf dem Wasser in Bremerhaven
Rundfahrt Überseehafen – Rundfahrt FischereihafenWeserrundfahrt „Dicke Pötte Tour“
Tagesfahrt nach Bremen – Weserfähre nach BlexenHelgolandverbindung


siehe auch:

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