Wie jede Jahreszeit hat der Herbst auch seine schönen Seiten – gerade an der Küste, zumindest wenn es nicht gerade von der Seite regnet. Im Gegensatz zum ersten Herbststurm, vor einigen Tagen, ist das Luft heute klar, das Wetter trocken. Eine kühle Brise bläst ins Gesicht – Nordseewetter. Für den heutigen Nachmittag haben wir uns Spieka-Neufeld vorgenommen. Den nördlichsten- und kleinsten Kutterhafen an der Wurster Nordseeküste.

Nordseebad und Kutterhafen Spieka-Neufeld
Spieka-Neufeld bietet nicht nur einen Kutterhafen sodern ist neben Dorum-, Cappel-Neufeld und Wremen eines der vier Seebäder an der Wurster Nordseeküste. Ganz im Gegensatz zu den meisten Stränden in Deutschland ist der Zugang hier kostenlos. Kein Strandeintritt – das ist mal eine Ansage. Da sich der einzige Hundestrand in Dorum-Neufeld befindet, ist der Badestrand für uns leider im Sommer nicht zugänglich. Wohl aber das Gelände daneben, da hier wirklich nur der Badestrand selbst für Vierbeiner tabu ist. Generell ist Spieka-Neufeld wenig tourisisch, sehr naturnah. Keine großen Buden und Parkplätze. Kein Schwimmbad. Einfach nur Wiesen und Watt. Finde ich ziemlich gut!
Nach dem Ende der Sommersaison, nach dem 15. September ist der Strandbereich von Spieka „offen für jedermann“. Also auch für Hunde, Herrchen und Frauchen. Natürlich ist, in der Regel, temperaturbedingt, nicht mehr an ein Bad in der Nordsee zu denken. Wie auch immer, bei rund 15° Luffttemperatur stellt sich diese Frage sowieso nicht. Trotzdem werfen wir heute natürlich auch einen Blick auf den Strand.
Badestrand Spieka-Neufeld
Der Strand von Spieka-Neufeld ist klein aber für den Ort ausreichend. Massentourismus gibt es woanders. Dafür ist der Wasserzugang, über einen Steg der einige hundert Meter ins Wattenmeer reicht ziemlich ungewöhnlich und gelungen. Schöner und naturnäher kann man am Wattenmeer kaum baden.

„Hundewanderweg“ Spieka
Anschließend begeben wir uns auf den „Hundewanderweg“ von Spieka-Neufeld. Ein kurzer Rundwanderweg durch die Salzwiesen nördlich des Kutterhafens – welcher natürlich auch ohne Vierbeiner begangen werden kann.
Der Wanderweg beginnt am Parkplatz des Badestrandes und ist rund fünf Kilometer lang. Zunächst geht es am Campingplatz vorbei, der derzeit verwaist ist, anschließend auf dem kleinen Sommerdeich in Richtung Norden.

Neuland – Die Verlandungszone des Wattenmeers
Der Küstenabschnitt nördlich von Spieka-Neufeld, liegen die größten zusammenhängenden Salzwiesen an der Wurster Nordseeküste. Hier wächst das Land, auch Dank menschlicher Hilfe, in das Watt hinein. Weiter südlich kann der gegenteilige Prozess, Landverlust, nur durch starke Uferbefestigungen vermieden werden.
Links des Sommerdeichs, direkt am Ufer finden sich die jungen, naturnahen Salzwiesen. Rechts, richtung Landseite, die alten, extensiv genutzten und nur noch bei höheren Wasserständen überfluteten Weiden des Deichvorlandes. Der Landzuwachs in dieser Region lässt sich bis in historische Zeit zurückverfolgen. Alle Orte mit dem Namenszusazu „Neufeld“ liegen auf ehemaligen Wattboden. Im Süden der Wurster Küste, brei Wremen, hat sich Nordsee jedoch Landeinwärts verlagert. Hier sind auch einige Dörfer verloren gegangen.
Zurück zum Hundewanderweg. Dieser biegt nach rund zwei Kilometern rechts ab. Mitten durch die Weide. Neugierige Rinder inklusive. Schließlich führt der Weg über den Seedeich, mit Ausblick über das Wattenmeer, zurück in Richtung Spieka-Neufeld.
Sehr schöner Blog ,ich als alter Hamburger der jetzt in NRW wohnt freue mich immer über Bilder und Touren aus dem Norden und von der Küste…
viele Grüße vom Kllaus
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Danke! Ich bin quasi den umgekehrten Weg gegangen.
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